Kalın: Großangriff auf Idlib würde politischen Prozess lahmlegen

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 12.09.2018 00:00
Aktualisiert 12.09.2018 16:12
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Ein möglicher Großangriff auf die syrische Provinz Idlib werde den politischen Prozess lahmlegen und eine ernsthafte Vertrauenskrise auslösen, sagte Präsidentensprecher Ibrahim Kalın am Dienstag nach einer Kabinettssitzung unter dem Vorsitz von Präsident Recep Tayyip Erdoğan.

Die Türkei erwarte von allen Parteien, dass sie „konstruktive" Beiträge leisten und sich auf eine politische Lösung für Syrien einigen. Kalın rief den Westen, einschließlich die USA, zum Handeln auf, um einen möglichen Großangriff auf Idlib zu verhindern. „Die ganze Last dieses Problems der Türkei zu überlassen, ist weder fair noch richtig."

Das Außenministerium hatte am frühen Dienstag bereits mitgeteilt, dass sich Vertreter der Türkei, Russlands und dem Iran am 10. und 11. September in Genf mit den UN-Sondergesandten für Syrien, Staffan de Mistura, getroffen hätten.

Während des Treffens wurde laut Erklärung die Bildung eines Verfassungsausschusses samt Verfahrensregeln besprochen. Dies sei als wichtiger Beitrag in der politischen Lösungsfindung für die Syrien-Krise zu verstehen.

Laut den „Weißhelmen" wurden seit Anfang dieses Monats bei Angriffen des syrischen Regimes und seiner Verbündeten auf Idlib und Hama mindestens 30 Zivilisten getötet und Dutzende verletzt.

Das Assad-Regime und seine Verbündeten hatten jüngst bekannt gegeben, eine große Militäroffensive auf die letzte syrische Oppositionshochburg Idlib starten zu wollen.

Die Vereinten Nationen warnten in der vergangenen Woche, dass solch ein Einsatz zu „der größten humanitären Katastrophe im 21. Jahrhundert" führen würde.

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