Berlin und Ankara haben sich über Tod Khashoggis ausgetauscht

AFP
BERLIN
Veröffentlicht 12.11.2018 00:00
Aktualisiert 12.11.2018 15:13
AFP

Deutschland hat sich mit der Türkei über den Tod des saudi-arabischen Journalisten Jamal Khashoggi ausgetauscht.

"Ich kann Ihnen sagen, dass es da einen nachrichtendienstlichen Austausch gegeben hat", sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin. Details wollte er allerdings nicht nennen. "Wie bei allen Fragen der operativen Tätigkeit der Nachrichtendienste geben wir dazu in der Öffentlichkeit keine Auskunft", sagte er.

Am Wochenende hatte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan erstmals die Existenz von Tonaufnahmen der Ermordung Khashoggis bestätigt. Sein Land habe diese Aufnahmen Deutschland, den USA, Frankreich, Saudi-Arabien und Großbritannien zur Verfügung gestellt, sagte Erdoğan am Samstag in einer vom Fernsehen übertragenen Pressekonferenz. "Sie haben die Gespräche gehört, die hier stattfanden. Sie wissen Bescheid."

Khashoggi war am 2. Oktober ins saudi-arabische Konsulat in Istanbul gegangen und nie wieder herausgekommen. Unter internationalem Druck und nach wochenlangen Dementis gab Saudi-Arabien schließlich zu, dass der 59-Jährige im Konsulat getötet wurde. Das Land weist aber weiterhin Vorwürfe zurück, dass die Tat von der saudi-arabischen Führung um Kronprinz Mohammed bin Salman angeordnet worden sei.

Türkische Medien und Regierungsvertreter hatten bereits früh von Tonaufnahmen berichtet, auf denen Khashoggis Ermordung dokumentiert sein soll. Nach Angaben der Istanbuler Staatsanwaltschaft wurde der Journalist kurz nach Betreten des Konsulats erwürgt; seine Leiche sei dann zerstückelt und beseitigt worden.

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