Kein Treffen mit Erdoğan: Bolton verlässt Türkei

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 08.01.2019 00:00
Aktualisiert 08.01.2019 16:40
AP

US-Sicherheitsberater John Bolton plant Ankara zu verlassen, nachdem bekannt wurde, dass Präsident Recep Tayyip Erdoğan kein Treffen mit ihm plane. Erdoğan erklärte gegenüber Reportern, dass Präsidentensprecher Ibrahim Kalın der türkische Ansprechpartner von Bolton sei. Die beiden hatten bereits am Dienstag ein Treffen in Ankara abgehalten.

Der Präsident sagte, dass sein voller Terminkalender ihn daran gehindert habe, den Berater von Trump nochmals persönlich zu treffen. Dies sei auch nicht notwendig gewesen.

Zuvor hatte Erdoğan die Forderung Boltons nach Garantien zum Schutz des syrischen PKK-Ablegers YPG scharf zurückgewiesen.

„Es ist unmöglich, Boltons Botschaft aus Israel zu schlucken oder zu akzeptieren", sagte Erdoğan am Dienstag vor den Abgeordneten seiner Partei in Ankara. „Wir werden sehr bald zur Tat schreiten, um die Terrorgruppen in Syrien zu neutralisieren."

Am Sonntag hatte Bolton bei seinem Israel-Besuch erklärt, die USA bestehe darauf, dass die „Kurden" vor einer geplanten grenzüberschreitenden türkischen Operation geschützt werden.

Nach dem Treffen zwischen Kalın und Bolton erklärte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates der USA, Garrett Marquis, dass es eine produktive Diskussion über die US-Entscheidung zum Abzug aus Syrien gegeben habe. Beide Seiten hätten konstruktive Gespräche über bilaterale Probleme geführt und sich über weitere Konsultationen geeinigt.

An dem zwei-stündigen Treffen nahmen auch US-Generalstabchef Joseph Dunford und der US-Sonderbeauftragte für die internationale Anti-Daesh-Koalition in Syrien, James Jeffrey, teil.

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