AfD-Delegierte für „Dexit“ als letzte Option

DPA
RIESA
Veröffentlicht 13.01.2019 00:00
Aktualisiert 13.01.2019 14:24
AFP

Die AfD hat sich für einen «Dexit» ausgesprochen, wenn sich die Europäische Union in absehbarer Zeit nicht radikal verändern sollte.

Auf einem Europa-Parteitag im sächsischen Riesa sprach sich die Mehrheit der Delegierten am Sonntag dafür aus, folgende Formulierung in das Programm der Partei für die Europawahl im Mai aufzunehmen: «Sollten sich unsere grundlegenden Reformansätze im bestehenden System der EU in angemessener Zeit nicht verwirklichen lassen, halten wir einen Austritt Deutschlands oder eine geordnete Auflösung der Europäischen Union und die Gründung einer neuen europäischen Wirtschafts- und Interessengemeinschaft als letzte Option für notwendig».

Diese Formulierung gilt aber nur, wenn die Delegierten zum Schluss auch das gesamte Programm beschließen. Die Debatte dürfte noch bis zum späten Nachmittag andauern. Im Leitantrag war der «Dexit» als Möglichkeit bereits nach einer Legislaturperiode vorgesehen. Viele Redner hatten am Samstag erklärt, die EU sei nicht reformierbar.

Der AfD-Vorsitzende Alexander Gauland hatte jedoch davor gewarnt, einen konkreten Zeitpunkt für einen möglichen Austritt Deutschlands aus der Europäischen Union festzulegen. «Ich glaube, es ist nicht klug, in so einer Situation mit einer Maximalforderung in die Wahl hineinzugehen», sagte er mit Blick auf mögliche Verwerfungen rund um den «Brexit». Sollte der Austritt Großbritanniens Ende März kurzfristige Turbulenzen und vorübergehende wirtschaftliche Nachteile für Großbritannien nach sich ziehen, könnte das auch Wähler in Deutschland beeinflussen, argumentierte er.

Gauland sagte, die Chancen für einen Rückbau der EU zu einer reinen Wirtschaftsgemeinschaft stünden derzeit gut. Dies brauche aber mehr Zeit als eine Legislaturperiode.

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