Erdoğan: Türkei und USA erzielten Einverständnis von „historischer Bedeutung“

DAILY SABAH MIT DPA
ISTANBUL
Veröffentlicht 15.01.2019 00:00
Aktualisiert 16.01.2019 15:59
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Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat den Streit mit US-Präsident Donald Trump für beigelegt erklärt. Es habe in der Nacht ein „überaus positives" Telefonat mit Trump gegeben, sagte Erdoğan in einer Rede vor Abgeordneten am Dienstag.

Hintergrund sind Trump-Tweets aus der Nacht auf Montag, in denen der US-Präsident der Türkei mit „wirtschaftlicher Zerstörung" gedroht hatte, sollte sie gegen die mit den USA verbündete YPG operieren. Die YPG gilt als Schwesterorganisation der Terrororganisation PKK in Syrien.

Trumps Tweets hätten ihn „ehrlich gesagt gekränkt", sagte Erdoğan, aber in dem Telefongespräch sei man sich einig geworden. Trump habe „seinen Entschluss, die amerikanischen Soldaten aus Syrien zurückzuziehen, einmal mehr bestätigt". Auch die seit einigen Tagen besprochene und von ihm seit längerem geforderte Sicherheitszone in Nordsyrien sei Thema des Gesprächs gewesen, sagte Erdoğan. Dabei sei ein Einverständnis von „historischer Bedeutung" erreicht worden.

Erdoğan zufolge soll diese Zone entlang der türkischen Grenze verlaufen. Es ist seit einigen Tagen die Rede von einem 32 Kilometer tiefen Gebiet. Genau Details sind bisher unbekannt.

„Wir als Türkei haben betont, dass unsere Priorität im effektiven Kampf gegen Daesh und andere terroristische Organisationen liegt ", so Erdoğan. Die Türkei nehme alle aus Syrien Geflüchteten mit offenen Armen auf, unabhängig von ihrem ethnischen oder religiösen Hintergrund. Die YPG hingegen unterdrücke alle syrischen Bevölkerungsgruppen. Dazu gehörten auch andersdenkende Kurden.

Unterdessen verstärkt die Türkei ihre militärischen Vorbereitungen an der Grenze zu Syrien. Am heutigen Dienstag kamen dort weitere Militärkonvois an.

Trump hatte nach dem Telefonat erneut getwittert und nach der Drohung gegen die türkische Wirtschaft eine Kehrtwende vollzogen: Man habe auch über die wirtschaftliche Entwicklung beider Länder gesprochen, schrieb er – „großes Potenzial für einen deutlichen Ausbau!"

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