Trump: Großes Potenzial für Ausbau der Wirtschaftsbeziehungen mit Ankara

DAILY SABAH MIT DPA
ISTANBUL
Veröffentlicht 15.01.2019 00:00
Aktualisiert 15.01.2019 12:26
Reuters

Am Sonntagabend noch drohte US-Präsident Donald Trump der Türkei mit „wirtschaftlicher Zerstörung" - keine 24 Stunden später will er die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Ankara ausbauen.

Am Montagabend (Ortszeit) twitterte Trump nach einem Telefonat mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan, man habe auch über die wirtschaftliche Entwicklung beider Länder gesprochen – „großes Potenzial für einen deutlichen Ausbau!" Tags zuvor hatte er der Türkei im Falle einer Operation gegen die PKK/YPG in Nordsyrien allerdings noch mit „wirtschaftlicher Zerstörung" gedroht und damit scharfe Kritik in Ankara ausgelöst.

In dem Telefonat am Montag hatten beide Staatsführer betont, dass sie die Errichtung einer vom Terrorismus befreiten Sicherheitszone im Norden Syrien besprochen hätten, die auf der territorialen Integrität des Landes basiere.

Trump unterstrich nach Angaben des Weißen Hauses den Wunsch, mit der Türkei zusammenzuarbeiten, um die Sicherheitsbedenken der Türkei im Nordosten Syriens zu klären. Den USA sei es jedoch wichtig, dass die Türkei die „Kurden" und die von der YPG kontrollierten „Syrischen Demokratischen Kräfte" (SDF) nicht „schlecht behandelt".

Erdoğan stellte seinerseits klar, dass die Türkei keine Probleme mit den Kurden habe. Man verfolge lediglich das Ziel, die Region von Terrorgruppen wie Daesh, der PKK und ihren syrischen Ablegern zu befreien.

Die Türkei begrüße den Beschluss zum US-Abzug und Ankara sei bereit, jede Art von Unterstützung zu leisten.

Außerdem betonten die beiden Präsidenten, dass die Umsetzung des Manbidsch-Fahrplans wichtig sei, um ein Autoritätsvakuum und eine gesunde Kommunikation mit der Öffentlichkeit zu ermöglichen. Sie erklärten sich dazu bereit, die bilateralen Wirtschaftsbeziehungen voranzutreiben.

Am heutigen Dienstag ist ein Treffen zwischen US-Generalstabschef Joseph Dunford und seinem türkischen Amtskollegen Yaşar Güler angesetzt, um das gemeinsame Vorgehen zu besprechen.

Auf Facebook teilen Auf Twitter teilen