Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat sich am Montag mit russischen Amtskollegen Wladimir Putin getroffen und das türkisch-russische Kultur- und Tourismusjahr eingeläutet. Es ist bereits Erdoğans dritter Besuch in Russland seit Jahresbeginn.
Putin sagte, dass die beiden Staats- und Regierungschefs sich darüber einig seien, die Zusammenarbeit „im Sinne einer fortschrittlichen, vielseitigen Partnerschaft" weiter zu stärken.
„Ich schlage vor, dass wir spezifische Bereiche der Zusammenarbeit und die Umsetzung der wichtigsten gemeinsamen Projekte diskutieren", so Putin. Er betonte, dass das gestrige Treffen des türkisch-russischen Kooperationsrates ernsthaft vorbereitet wurde. Es habe zahlreiche Gespräche auf allen Ebenen stattgefunden.
Die Situation in Syrien habe einen besonderen Platz in den bilateralen Gesprächen, sagte der russische Präsident.
„Ich möchte anmerken, dass Russland und die Türkei als Garanten des Astana-Prozesses sich weiterhin nachdrücklich für die langfristige Normalisierung der Lage in Syrien einsetzen."
Man koordiniere die Bemühungen um die Wiederbelebung des politischen Prozesses in Syrien. Somit wolle man so bald wie möglich einen Verfassungsausschuss bilden, sagte Putin.
„Es wird viel getan, um die wirtschaftlichen Beziehungen zu vertiefen und den bilateralen Handels- und Investitionsfluss zu steigern."
Im vergangenen Jahr sei das Handelsvolumen zwischen den beiden Ländern um fast 16 Prozent auf 25 Milliarden US-Dollar gestiegen. Das Volumen der gegenseitigen Investitionen nähere sich der 20 Milliarden Dollar-Marke, so Putin.
Erdoğan sagte, dass die beiden Länder das Handelsvolumen auf rund 100 Milliarden Dollar erhöhen wollen.
Die russisch-türkische Zusammenarbeit im Energiesektor habe „einen wirklich strategischen Charakter" angenommen, sagte der russische Staatschef.
„Russland ist der größte Erdgaslieferant für die Türkei. Letztes Jahr wurden 24 Milliarden Kubikmeter in die Türkei exportiert. Das deckt fast die Hälfte des Bedarfs des Landes ab."
„Die Eröffnung der neuen Gaspipeline, TurkStream, wird die Versorgung der türkischen Verbraucher mit russischen Gas erheblich erhöhen."
Weitere Projekte, wie der Bau eines Terminals an der türkischen Schwarzmeer-Küste und dem Kernkraftwerk Akkuyu, wurden bei dem Treffen thematisiert.
Erdoğan und Putin sprachen außerdem über die Lieferung des S-400-Luftabwehrsystems.
„Es gibt weitere vielversprechende Projekte in Bezug auf die Lieferung russische Militärprodukte in die Türkei", sagte Putin.
Er lobte auch die persönlichen und kulturellen Beziehungen zwischen den beiden Ländern.
