Washington: Akar und Shanahan besprechen S-400 und Syrien-Konflikt

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 17.04.2019 13:49
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Verteidigungsminister Hulusi Akar hat sich am Dienstag mit seinem US-Amtskollegen Patrick Shanahan in Washington getroffen, um den Kauf der russischen S-400-Raketenabwehrsysteme und die regionalen Entwicklungen in Syrien zu besprechen.

Laut einer Erklärung des türkischen Verteidigungsministeriums im Anschluss an das Treffen, erörterten Akar und Shanahan zudem weitere Sicherheitsfragen und die Zusammenarbeit im Rüstungssektor.

Akar habe bei dem Gespräch die Ansichten und Erwartungen der Türkei in Bezug auf die geplante Sicherheitszone in Syrien „bekräftigt" und auch die Ungereimtheiten um den S-400-Kauf und die Lieferung der F-35-Jets angesprochen. Er soll dabei die Bedeutung der strategischen Partnerschaft in den Vordergrund gestellt haben, die die Sicherheit und Stabilität beider Staaten gewährleiste.

Die Vereinigten Staaten hatten zuletzt mit Sanktionen gedroht, falls die Türkei weiterhin an ihrem S-400-Abkommen mit Russland festhält.

Dazu sagte zuletzt Präsidentensprecher Ibrahim Kalın am Dienstag in Washington, falls es zur Ankündigung von Sanktionen durch den US-Kongress kommen sollte, erwarte die Türkei „natürlich", dass Trump seine Befugnisse nutzt, um diesen Schritt zu verhindern.

Auf die Fragen, ob Trump ausdrücklich signalisiert habe, dass er dies verhindern würde und wie die Türkei bei möglichen Sanktionen reagieren würde, antwortete Kalın, dass er dies vom US-Präsidenten noch nicht vernommen habe. „Dies ist eine Botschaft, die wir vermitteln." Im Ernstfall müsse man „den Umfang der Sanktionen betrachten". Er hofft jedoch, dass es nicht dazu kommen werde. „Drohungen und Sanktionen wären sehr kontraproduktiv (…) und würden zu keinen positiven Ergebnisse führen", so Kalın.

Der S-400-Deal zwischen Russland und der Türkei belastet die Beziehungen zu den USA. Anfang des Monats hatte die US-Regierung deswegen die Auslieferung von Material für F-35-Kampfjets vorerst gestoppt.

Washington drängt Ankara seit langem, auf den Kauf der S-400 zu verzichten und stattdessen US-Patriot-Raketen zu kaufen. Die USA und andere Nato-Länder sind besorgt, dass Russland über das S-400-System Informationen zu Waffentechniken der Nato erlangt. Die Türkei hingegen hält diese Behauptungen für überzogen, da die S-400-Systeme nicht in die Nato-Technik eingebunden würden.

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