Bericht: US-Verteidigungsminister droht Türkei mit Sanktionen bei S-400-Kauf

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 27.06.2019 11:34
Aktualisiert 05.07.2019 13:44
DHA

US-Verteidigungsminister Mark Esper hat am Mittwoch seinen türkischen Amtskollegen Hulusi Akar vor den Konsequenzen des S-400-Kaufs gewarnt.

Dies würde nicht nur die Teilnahme der Türkei im F-35-Programm endgültig beenden, sondern auch die türkische Wirtschaft durch Sanktionen schädigen, wie ein anonymer hochrangiger US-Beamter Esper zitierte. Der US-Verteidigungsminister hatte Akar in Brüssel getroffen.

Laut Erklärung des türkischen Verteidigungsministeriums wurde zudem über die Situation in Syrien sowie über bilaterale Sicherheits- und Verteidigungskonzepte gesprochen. Dabei sei die Bedeutung des fortwährenden Dialogs betont worden.

Der S-400-Deal zwischen der Türkei und Russland belastet seit längerer Zeit die Beziehungen zu den USA. Washington drängt Ankara, auf den Kauf der S-400 zu verzichten. Der Türkei wurden daher auch die alternativen Patriot-Raketen angeboten, die dem Land zunächst verwehrt geblieben waren. Die Türkei hatte sich für die S-400 entschieden, da das russische Angebot unter anderem einen Technologietransfer beinhaltet.

Die USA und andere Nato-Länder sind besorgt, dass Russland über das S-400-System Informationen zu Waffentechniken der Nato erlangt. Die Türkei hingegen hält diese Behauptungen für überzogen und bietet daher eine gemeinsame Arbeitsgruppe an, um die Bedenken aus dem Weg zu räumen. Bisher blieb das Angebot unbeantwortet. Stattdessen wurde die Türkei zunächst aus dem F-35-Programm ausgeschlossen. Die Türkei war als Partner bei der Entwicklung des F-35-Kampfjets beteiligt.

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