Türkei unterstützt und begrüßt TRNCs Kooperationsvorschlag zu Gasbohrungen

DAILY SABAH MIT AGENTUREN
ISTANBUL
Veröffentlicht 13.07.2019 16:01
Aktualisiert 15.07.2019 11:37
AP

Die Türkei begrüßt und unterstützt den Vorschlag der Türkischen Republik Nordzypern (TRNC) zur gemeinsamen Nutzung der Ressourcen. Dies teilte das Außenministerium am Samstag mit.

Der türkisch-zyprische Präsident, Mustafa Akıncı hat ein gemeinsames Komitee mit Regierungsvertretern des Südteils der Insel vorgeschlagen. Auf diese Weise könne das strittige Thema in eine "produktive Kooperation" münden, erklärte Akıncı am Samstag in einer Botschaft an den zyprischen Staatschef Nicos Anastasiades.

Akıncıs Vorschlag zufolge sollte das Komitee zu gleichen Teilen mit Vertretern des Nord- und Südteils Zyperns besetzt sein. Die Arbeit des Gremiums soll von der UN überwacht werden, der EU soll darin den Status eines Beobachters erhalten.

Der Vorschlag werde eine Grundlage für eine Lösung zur Vereinigung der geteilten Insel bilden, hieß es in der Erklärung des Ministeriums.

Die Türkei rufe alle interessierten Parteien, einschließlich der UN und EU, dazu auf, diese Gelegenheit zu nutzen, indem sie diesen Vorschlag unterstützen und die Zusammenarbeit bei den Gasbohrungen der Insel fördern.

Man betone die feste Entschlossenheit, die Rechte der türkischen Zyprioten bei den Ressourcen zu schützen.

Der EU-Staat Zypern und die Türkei streiten über die vermuteten großen Gasvorkommen im östlichen Teil des Mittelmeers. Türkei beansprucht das Seegebiet für sich und hat der staatlichen türkischen Gesellschaft Turkish Petroleum (TP) in 2009 und 2012 Lizenzen für Bohrungen erteilt. TP wiederum hat für das nun umstrittene Gebiet 2011 eine entsprechende Lizenz erteilt, in dem nun im Auftrag der türkischen Zyprer nach Öl und Gas gesucht wird. Erstaunlicherweise hatten sich Israel und Ägypten in den vergangenen Tagen besorgt über das türkische Vorgehen gezeigt.

Die Türkei betont stets, ihre Bohraktivitäten ausschließlich in ihrer eigenen Wirtschaftszone (AWZ) auszuführen, die von den Vereinten Nationen im Jahr 2004 registriert wurde. Sie wirft ihrerseits der griechisch-zyprischen Regierung vor, unrechtmäßig in Teilen des türkischen Schelfs zu bohren, insbesondere in den Blöcken 1, 4, 5, 6 und 7.

Zypern ist seit einem von der damaligen Militärjunta in Griechenland unterstützten Putsch und einer anschließenden türkischen Militärintervention im Jahr 1974 geteilt. Mehrere Versuche einer Aussöhnung gingen ins Leere, 2004 scheiterte ein von der UNO vorgelegter Plan für eine Wiedervereinigung. Im Mai 2015 wurden die Verhandlungen unter UN-Vermittlung wieder aufgenommen.

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