Erdoğan: YPG-Truppen täuschen Rückzug vor

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 29.08.2019 11:52
Aktualisiert 31.08.2019 11:31
AA

Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat behauptet, dass der syrische PKK-Ableger den angekündigten Rückzug aus den Gebieten an der türkischen Grenze vortäuscht.

Lediglich ein kleiner Teil habe sich tatsächlich zurückgezogen, sagte Erdoğan am Mittwochabend bei seinem Rückflug aus Russland.

Die sogenannten „Volksschutzeinheiten" (YPG) hatten zuvor behauptet, dass sie begonnen hätten, sich aus dem Gebiet an der Grenze zur Türkei zurückzuziehen. Der Abzug betreffe einen 5 bis 14 Kilometer breiten Streifen entlang der Grenze, sagte Mustafa Bali, Mitglied der YPG-dominierten „Demokratischen Kräfte Syriens" (SDF), am Dienstag.

„Der Prozess muss schnell voranschreiten"

Die Türkei werde niemals zulassen, dass der Rückzug, wie beim gescheiterten Manbidsch-Prozess, zum Stillstand gebracht werde, stellte Erdoğan gegenüber den Journalisten klar.

Um die Spannungen im Gebiet abzubauen, hatten sich die Türkei und die USA im Juni 2018 auf einen Fahrplan geeinigt, der den Rückzug der YPG aus Manbidsch vorsah. Geplant wurden außerdem gemeinsame Patrouillen, die im vergangenen November begannen. Der Prozess verläuft jedoch schleppend, da die Terrororganisation trotz der dreimonatigen Frist noch immer die Stadt besetzt.

„(…) Wir werden nicht zulassen, dass der Osten des Euphrats zu einem sicheren Gebiet für die PKK-YPG-PYD wird. (…) Der Prozess muss schnell voranschreiten." Die USA müssten sich von diesen Terrorgruppen distanzieren.

Streit um die Auslieferung von F-35 Kampfflugzeugen

Bezüglich der auf Eis gelegten Lieferung der F-35-Kampfflugzeuge sagte der Präsident, dass die Türkei nicht wie ein gewöhnlicher Kunde behandelt werden dürfe, da sie bei der Herstellung mitwirke.

Die USA hatten wegen des Kaufs des russischen S-400-Raketenabwehrsystems der Türkei die Zusammenarbeit mit Ankara beendet und die Lieferung der F-35 auf unbestimmte Zeit gestoppt.

Falls die USA sich dazu entscheiden sollten, die Lieferung der Jets komplett zu annullieren, werde die Türkei die russischen SU-35 und SU-57 Modelle „definitiv als Alternativen in Betracht ziehen", so Erdoğan.

Auf Facebook teilen Auf Twitter teilen