Austausch der Samsung Galaxy Note 7-Smartphones in Deutschland startet

DPA
SEOUL
Veröffentlicht 19.09.2016 00:00
Aktualisiert 19.09.2016 15:18
Reuters

Samsung startet den Austausch seines wegen Brandgefahr zurückgerufenen Smartphones Galaxy Note 7 in Deutschland. Am Montag könnten Kunden neue Geräte bei dem Händler, bei denen das Original-Telefon erworben wurde, oder über die Samsung-Website beantragen, teilte Samsung mit.

Das Unternehmen macht weiterhin keine Angaben dazu, wie viele Geräte in Deutschland betroffen sind. Die breite Auslieferung hatte hierzulande an dem Tag beginnen sollen, an dem Samsung den Rückruf ankündigte.

Samsung hatte vor gut zwei Wochen die Brandgefahr beim Note 7 eingeräumt und eine weltweite Austausch-Aktion angekündigt. Laut einer offiziellen Rückrufaktion mit der US-Verbraucherschutzbehörde geht es allein in den USA um rund eine Million Geräte und bisher 92 gemeldete Zwischenfälle, bei denen sich ein Note 7 überhitzte oder Feuer fing. Das Smartphone war rund zwei Wochen in mehreren Ländern verkauft worden. Laut Medienberichten könnten insgesamt etwa 2,5 Millionen Geräte ausgetauscht werden müssen.

Samsung appellierte an die Kunden erneut, ihre Note-7-Geräte auszuschalten und überhaupt nicht mehr zu nutzen. Zugleich werde der Konzern aber noch diese Woche auch in Europa ein Software-Update auf die Smartphone bringen, das die maximale Ladung des Akkus aus Sicherheitsgründen auf 60 Prozent begrenze. Dadurch solle das Risiko von Unfällen verringert werden. Gleichzeitig sollten die Kunden dadurch bewegt werden, ihr aktuelles Gerät schnellstmöglich gegen ein neues Note 7 zu tauschen, hieß es.

Mitten in der teuren Rückrufaktion macht Samsung unterdessen Beteiligungen an anderen Technologieunternehmen zu Geld. Der Smartphone-Marktführer habe Anteile im Wert von rund einer Billion Won (etwa 800 Mio Euro) verkauft, sagte eine Sprecherin dem Finanzdienst Bloomberg. Die Rückrufaktion wegen Brandgefahr könnte Samsung nach Einschätzung von Experten eine Milliarde Dollar oder mehr kosten.

Samsung verkaufte den Angaben zufolge seinen Anteil von 4,5 Prozent am Speicher-Spezialisten Rambus, die Beteiligung von 0,7 Prozent am japanischen Elektronik-Anbieter Sharp. Außerdem habe sich der südkoreanische Konzern vom gesamten Anteil von 4,2 Prozent am Festplatten-Hersteller Seagate und der Hälfte seiner Beteiligung von 2,9 Prozent am Halbleiter-Spezialisten ASML getrennt, schrieb das «Wall Street Journal». Nach Bloomberg-Informationen verkaufte Samsung 6,3 Millionen ASML-Aktien im Wert von 606 Millionen Euro.

Auf Facebook teilen Auf Twitter teilen