Türkei-Tourismus profitiert vom russischen Flugstopp nach Georgien

DAILY SABAH MIT AFP
ISTANBUL
Veröffentlicht 09.07.2019 12:42
Aktualisiert 10.07.2019 09:57
Türkei-Tourismus profitiert vom russischen Flugstopp nach Georgien

Nach den Anti-Russland-Protesten in Georgien hat der russische Präsident Wladimir Putin den Fluggesellschaften Passagierflüge nach Georgien untersagt. Davon profitiert nun der Tourismus in der Türkei.

Gestern Abend wurden die letzten Passagiere von Moskau nach Tiflis geflogen. Wann Georgien wieder von russischen Fluglinien beflogen wird, ist noch ungewiss. Angesichts dessen haben viele Russen ihren Urlaub kurzerhand in die Türkei verlegt.

Der Konflikt mit Georgien wurde Ende Juni ausgelöst, nachdem der russische Abgeordnete Sergej Gawrilow vom Sitz des Parlamentspräsidenten aus eine Rede hielt. Dies werteten viele Georgier als Affront, weil die Beziehungen beider Länder seit einem bewaffneten Konflikt im Jahr 2008 als angespannt gelten. Zahlreiche Georgier strömten auf Aufruf der georgischen Opposition auf die Straße. Es kam zu gewaltsamen Zusammenstößen mit der Polizei.

Nach Putins Aufruf lehnten russische Reiseveranstalter Anfragen auf Urlaubsbuchungen in Georgien ab. Stattdessen wurde den Kunden nahe gelegt, ihre Reservierungen in der Türkei, in Zypern oder Armenien zu tätigen. Dies bestätigte auch die Chefin des russischen Tourismusverbandes, Irina Tyurina.

Der Vize-Tourismusminister Maxim Akimow wies darauf hin, dass die Fluggesellschaften des Landes aufgrund der Umbuchungen und Stornierungen bisher einen Verlust von mehr als 3 Milliarden Rubel (42 Millionen Euro) erlitten hätten.

Rund 80 Prozent der Reisebuchungen nach Georgien wurden bereits storniert, wie der Leiter des georgischen Hotel- und Restaurantverbandes, Shalwa Alawerdaschwili, gegenüber der Presse bestätigte. Der dadurch verursachte finanzielle Schaden für Georgien belaufe sich bislang auf 633 Millionen US-Dollar.

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