Erdoğan: Nur bestimmte Länder teilen die Last der humanitären Krisen

DAILY SABAH MIT AGENTUREN
ISTANBUL
Veröffentlicht 23.05.2016 00:00
Aktualisiert 25.05.2016 09:05
Erdoğan: Nur bestimmte Länder teilen die Last der humanitären Krisen

„Die Türkei erwartet eine gerechtere Lastenverteilung zum Thema Flüchtlinge", sagte der Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan auf dem humanitären Gipfel in Istanbul und bekräftigte, dass sein Land die höchste Zahl der Flüchtlinge auf der Welt präsentiert.

"Wir sind nicht in der Lage gewesen, die notwendige Unterstützung und den Beitrag der internationalen Gemeinschaft für die Flüchtlingskrise zu erhalten und erwarten jetzt eine gerechtere Lastenverteilung", betonte Erdoğan im UN-Gipfel, der durch globale Regierungen und den Wirtschaftsführern, Hilfsorganisationen und Spendern besucht wird.

„Das derzeitige System bleibt zurück... die Last wird nur durch bestimmte Ländern geschultert; Jeder sollte die Verantwortung von nun an übernehmen", so Erdoğan bei der Eröffnungssitzung des Treffens. „Die Bedürfnisse erhöhen sich jeden Tag, jedoch erhöhen sich die Ressourcen nicht im gleichen Maße. Es gibt in der internationalen Gemeinschaft Tendenzen, um die Verantwortung zu vermeiden. Die Türkei erfährt dies bitterlich", fügte er hinzu und sagte, dass die Türkei neun Milliarden Euro für das Hosting der syrischen Flüchtlinge ausgab, im Vergleich zu 450.000.000 Dollar vom Rest der internationalen Gemeinschaft.

„Ich hoffe, dass der Humanitäre Weltgipfel für einen Wendepunkt in all diesen Bereichen dienen wird, dass wir nicht vergessen", sagte der Staatspräsident. Zudem erklärte er, dass mehr Länder zur Lastenverteilung ermutigt werden müssen. Die Türkei sei die Heimat von mehr als 3 Millionen Flüchtlingen, so dass das Land die größte Flüchtlingsbevölkerung der Welt darstellt.

Weiter sagte Erdoğan, dass der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen (UNSC) dringend Reformen braucht, um ihre Verantwortungen zu realisieren und rief zur Begrenzung des Einsatzes von Vetos durch den UN-Sicherheitsrat der fünf ständigen Mitglieder auf. „Die Türkei hat ihr Bestes getan, um für die fünf Kernaufgaben beizutragen, die der Generalsekretär [Ban Ki-moon] erwähnte", so Erdoğan.

Diese Verantwortungen umfassen die Verhinderung und Beendigung des Konflikts, das Respektieren der Kriegsregeln, die Adressierung der Zwangsumsiedlungen, das Erreichen der Gleichstellung der Geschlechter, das Reagieren auf den Klimawandel und die Beendigung des Bedarfs an Hilfe und Investition in die Menschheit.

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