Parlament-Bomberpilot erhielt Befehle von General, der den Generalstabchef drang mit Gülen zu sprechen

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 03.08.2016 00:00
Aktualisiert 03.08.2016 15:36
Beschädigte Bereiche des Türkischen Parlaments TBMM. Reuters Foto
Beschädigte Bereiche des Türkischen Parlaments (TBMM). (Reuters Foto)

Ein Pilot gestand, dass er von dem Putsch-Brigadegeneral den Befehl erhielt das Parlament zu bombardieren, der den Generalstabchef Hulusi Akar während seiner Geiselnahme drang mit Fethullah Gülen zu sprechen.

Hüseyin Türk, ein Luftwaffe-Stabskapitän an der Luftbasis Akıncı, wurde am Sonntag von der Armee entlassen. Nach einem Kreuzverhör gestand er, dass er das Parlament bombardiert hatte.

Der Putsch-Pilot sagte auch, dass er den Auftrag das Parlament zu zerstören von Hakan Evrim erhalten hatte. Evrim war Brigadegeneral und Kommandeur der Luftbasis Akıncı. Berichten anderer Putschisten zufolge hat Evrim den Generalstabchef Akar zum Gespräch mit Gülen gedrängt.

Hüseyin TürkTürk erklärte, dass Oberstleutnant Hakan Karakuş zusammen mit Luftwaffen-Chef Major Mustafa Azimetli ihm die Koordinaten für den Anschlag bei einer Sitzung vor dem Putschversuch gaben.

„Unter dem Befehl meiner Kommandeure beschoss ich das Türkische Parlament", sagte er.

Zusammen mit Türk wurde ein weiterer Pilot, ein Leutnant an der Luftwaffenbasis, aufgrund der Beteiligung am Putschversuch verhaftet.

In Akars Aussage, sagte er, dass er das Gespräch mit Gülen verweigert hatte: „Ich sagte, dass der Weg, den sie eingeschlagen hatten, falsch war. Sie ertrinken in einem Sumpf und werden dafür bezahlen. Sie sollten zumindest ein bisschen Männlichkeit zeigen und diese Sache beenden, bevor andere reingezogen werden. Bevor es Tote gibt. Aber ich konnte sie nicht überzeugen. Er (Evrim) sagte: ‚Es ist vorüber, jeder ist auf dem Weg'. Es war Brigadegeneral Hakan Evrim, der mich drängte, mit Gülen Kontakt aufzunehmen."

Das Parlamentsgebäude wurde in ihrer 55-jährigen Geschichte zum ersten Mal bombardiert. Während des Putschversuchs wurde es mehrmals unter Beschuss genommen. Ein Teil, der von den Bomben völlig zerstört wurde, wird in ein „Demokratie Museum" umgewandelt, um ihr Überleben trotz eines Putschversuch zu ehren.

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