Deutsche in Alanya wünschen sich Besserung der deutsch-türkischen Beziehungen

DAILY SABAH MIT ANADOLU AGENTUR
ISTANBUL
Veröffentlicht 26.07.2017 00:00
Aktualisiert 26.07.2017 15:16
Ursula Greune and Armin Kuschmann (AA Foto)

Die Deutschen, die im Bezirk Alanya in der Provinz Antalya leben, wollen ein baldiges Ende der Spannungen zwischen Deutschland und der Türkei. Rund 10.000 deutsche Staatsbürger leben derzeit in Alanya. Einige davon sprachen mit der Nachrichtenagentur Anadolu (AA).

Viele sagten, dass sie seit Jahren in der Türkei glücklich leben und dass sie weder Druck noch Gewalt von der Türkei oder ihrer Bürger erlebt haben - und dass trotz der angespannten Lage zwischen den beiden Ländern.

Petra Erika Kastner, die jüngst ein Haus in Alanya gekauft hat, sagte, dass sie gerne dort leben, da ihr Mann Gesundheitsprobleme habe und sie das Klima der Region auch bevorzugen würden.

Kastner fügte hinzu, dass sie ein sehr glückliches und friedliches Leben in der Türkei führen würden, und erklärte, dass man sich von der Lage der deutsch-türkischen Beziehungen nicht beeinflussen lassen werde. „Unsere vorrangigen Gründe hier zu leben, waren die Gesundheit und das Klima. Aber als wir dann ankamen, sahen wir die warme und freundliche Art der Menschen hier", sagte Kastner. „Das Ambiente ist schön. Es ist nicht so, wie es uns gesagt wurde. Im Gegenteil, wir sind sehr glücklich und wir werden bald einen Antrag zur Aufenthaltsgenehmigung stellen."

„Die türkische Gastfreundschaft ist toll"

Kastner drückte ihre Unzufriedenheit bezüglich der deutschen Reisewarnung für die Türkei aus und sagte, dass diese aus politischen Gründen ausgerufen wurde. Sie sieht die Türkei als freundlichen Ort.

Sie wies auf die Gastfreundschafthin und sagte: „Ich hoffe, dass diese Probleme vorübergehenund dass die deutsch-türkische Freundschaft dabei nicht zu Schaden kommt. Das Problem zwischen den Regierungen stört und beunruhigt die Menschen beider Länder." Kastner fügte hinzu, dass als man in Deutschland gelebt hatte, sie ihre Herzen in der Türkei ließen, in der Hoffnung, dass die Krise zwischen den beiden Regierungen das Volk nicht beeinflussen würde.

„Wir lieben die Türkei sehr und freuen uns hier zu leben. Kurz gesagt, die türkische Gastfreundschaft und die Menschenliebe sind so groß, dass man es nicht beschreiben kann, man kann es nur selbst erleben."

„In Deutschland wird vieles übertrieben"

Der Ehemann von Erika Kastner,Rentner Helmut Manfred Kastner (63), sagte, dass sie vier Mal im Jahr in der Türkei Urlaub machten und fügte hinzu, dass sie es mit jedem Mal in der Türkei besser fanden und sie sich letzten Endes entschieden aus Deutschland auszuwandern. Er fände das Wetter sehr angenehm, die Leute seien warm und freundlich, ersagte, dass nur die Spannungen in den deutsch-türkischen Beziehungen beunruhigend sind, wobei er darauf hinwies, dass es viele Übertreibungen in Deutschland gebe. „Wir lieben die Türken sehr und sie lieben uns auch. Wir sind sehr glücklich hier. Wir lieben unser neues Zuhause.. Mein Rat an die Politiker wäre, sich hinzusetzen und das Thema rational zu besprechen. Wir müssen tun, was wir können, damit diese Freundschaft ewig hält."

Ursula Greune, die seit elf Jahren in Alanya lebt, sagte, sie sei oft in die Türkei gereist bis sie sich entschlossen habe gänzlich auszuwandern. Die angespannten Beziehungen würden sie auch beunruhigen. Angesicht der Tatsache, dass ihr Leben in Alanya von diesen Spannungen nicht beeinträchtigt wurde, sagte sie: „Die jüngsten Ereignisse sind bedenklich, aber ich habe keine Probleme und bin hier sehr glücklich. Ich habe keine Angst."

Greune glaubt, dass das Problem der deutsch-türkischen Beziehungen durch Dialog behoben werden kann. Dabei verglich sie die Situation mit Familienstreitigkeiten, die ab und zu vorkommen.

„Jeder tut sein Bestes für ein friedliches und glückliches Zusammenleben. Die Ausländer sind hier glücklicher, als in ihren eigenen Ländern", sagte Greune.

Armin Kuschmann (67) erzählte, dass er sich vor einem Jahr in Alanya niedergelassen und dort seine Partnerin kennengelernt habe. „Wir haben uns vor einem Jahr getroffen. Ich kam hier her, um sie zu besuchen und ich liebte es hier so sehr, dass ich mich entschlossen habe zu bleiben. Allerdings war ich vorher noch nie in die Türkei gereist. Es war mein erstes Mal und ich blieb, weil die Leute und das Land mich positiv überraschten. Die Leute sind toll, ich fühlte mich unglaublich glücklich hier", so Kuschmann.

Kuschmann wies darauf hin, dass es solche Krisen überall gebe, und dass diese früher oder später auch enden. Er erklärte, dass sie in einem Jahr keine negativen Veränderungen im türkischen Meinungsbild über die Deutschen bemerkt hätten und empfahl den Politikern sich vorsichtiger zu artikulieren.

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