Deutsche Übersetzerin Meşale Tolu kommt wegen Terrorvorwürfen vor Gericht

AFP
ISTANBUL
Veröffentlicht 10.10.2017 00:00
Aktualisiert 10.10.2017 14:19

Die deutsche Übersetzerin Meşale Tolu muss sich ab Mittwoch in Istanbul vor Gericht wegen Terrorvorwürfen verantworten. Der Prozess gegen Tolu und 17 weitere Angeklagte wird im Gefängnis Silivri westlich von Istanbul stattfinden. Der Mitarbeiterin der linken Nachrichtenagentur ETHA drohen 15 Jahre Haft wegen "Terrorpropaganda" und "Mitgliedschaft in einer Terrororganisation".

Tolu wurde Ende April in ihrer Istanbuler Wohnung festgenommen. Ihr türkischer Ehemann Suat Çorlu war bereits Wochen zuvor inhaftiert worden. Während ihr Mann in Silivri einsitzt, ist Tolu mit ihrem kleinen Sohn im Istanbuler Frauengefängnis Bakırköy inhaftiert. Der Vater und andere Verwandte Tolus bringen den Jungen gelegentlich nach Silivri, um seinen Vater zu besuchen.

Der Frau aus Neu-Ulm wird Mitgliedschaft in der Marxistisch-leninistischen Kommunistischen Partei (MLKP) vorgeworfen. Medienberichten zufolge stützt sich die Anklage auf ihre Teilnahme an einer Demonstration, einer Beerdigung und Gedenkfeiern für getötete Terroristen der Gruppe.

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