Präsidentensprecher Kalın besucht Grab vom legendären Arabeske-Sänger Ahmet Kaya

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 21.11.2017 00:00
Aktualisiert 21.11.2017 18:18
IHA

Der Präsidentensprecher İbrahim Kalın besuchte am Sonntag in der französischen Hauptstadt Paris das Grab des berühmten Arabeske-Sängers Ahmet Kaya, er merkte an, dass Kaya zu den talentiertesten Personen der türkischen Musikgeschichte gehöre.

Kalın wurde während seines Besuchs im Pere Lachaise Friedhof von dem türkischen Botschafter in Frankreich, İsmail Hakkı Musa, begleitet.

„Seine Geschichte ist zutiefst traurig, da er das Land, das er liebte, verlassen musste."

Zudem würdigte Kalın die Bemühungen des kurdischstämmigen Künstlers, zum Frieden und zur Einheit in der Türkei.

„Wir vermissen ihn immer noch, und sein Land erinnert sich immer noch in Dankbarkeit an ihn."

In der Türkei vor der AK-Partei-Regierung hatte ein feindliches Klima gegen den die kurdische Bevölkerung und Identität geherrscht – Sprache und Kultur waren Repressionen ausgesetzt. Diese von Kemalisten indoktrinierten Verbote wurden später nach und nach aufgehoben, wodurch eine gesellschaftliche Integration und Partizipation der kurdischen Bevölkerung ermöglicht wurde. Seiner Zeit war auch Ahmet Kaya heftigen Protesten ausgesetzt, weil er die Probleme zur Sprache brachte.

1999 hatte Ahmet Kaya auf einer Gala, auf der er als „Staatskünstler" der Türkei ausgezeichnet werden sollte, erklärt, dass er kurdischer Abstammung sei und in seinem kommenden Album beabsichtige, einen Song auf Kurdisch zu veröffentlichen. Von der anwesenden türkischen Prominenz wurde er dafür ausgebuht und ausgepfiffen. Diese erklärten zum Teil später, dass sie zu jener Zeit vom allgemein feindlichen Klima angesteckt gewesen waren.

Wegen seiner Rede an dem Abend drohten ihm bis zu 12 Jahre Haft. Nach einer breiten Medienhetze gegen seine Person verließ er 1999 die Türkei. Im Jahr darauf starb er in Paris im Alter von 43 Jahren an einem Herzinfarkt.

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