Türkei: Gericht lehnt erneut Forderung zur Freilassung vom US-Pastor ab

DAILY SABAH MIT AFP
ISTANBUL
Veröffentlicht 17.08.2018 00:00
Aktualisiert 17.08.2018 16:01
DHA

In der Türkei hat erneut ein Gericht die Freilassung des US-Pastors Andrew Brunson abgelehnt. Wie sein Anwalt Cem Halavurt am Freitag mitteilte, entschied das Gericht, dass Brunson im Hausarrest bleiben müsse.

Der Fall hat zu einer schweren Krise in den Beziehungen zwischen der Türkei und den USA geführt, die die sofortige Freilassung des evangelikalen Pastors verlangen.

Der Anwalt kündigte an, in zwei Wochen erneut Beschwerde gegen den Hausarrest einzulegen. Brunson war im Oktober 2016 wegen Spionage- und Terrorvorwürfen in türkische Untersuchungshaft genommen worden. Ende Juli verlegte ein Gericht Brunson zwar aus gesundheitlichen Gründen in den Hausarrest, hielt das Verfahren gegen ihn aber aufrecht.

Aus Verärgerung über das Vorgehen der türkischen Justiz verhängte US-Präsident Donald Trump Sanktionen gegen die türkischen Minister für Justiz und Inneres. Die türkische Lira erlitt dadurch weitere Währungsturbulenzen. Inmitten der dramatischen Währungskrise verkündete Trump dann zudem eine Verdopplung der Zölle auf türkische Stahl- und Aluminiumimporte. Die Türkei antwortete darauf mit der Erhöhung der Zölle auf eine Reihe von US-Produkten.

Zuletzt hatte Trump am Donnerstag Brunson als "Geisel" Ankaras bezeichnet. Er schrieb im Kurzbotschaftendienst Twitter: "Wir werden nichts für die Freilassung eines unschuldigen Mannes bezahlen." Schon zuvor hatte die US-Regierung der Türkei mit neuen Sanktionen gedroht. Die Regierung in Ankara reagierte unnachgiebig und warnte Washington am Freitag vor Vergeltungsmaßnahmen. Die türkische Regierung verweist in dem Fall immer wieder auf die Unabhängigkeit der Justiz

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