Protestkundgebung in Istanbul für vermissten Journalisten Khashoggi

AFP
ISTANBUL
Veröffentlicht 05.10.2018 00:00
Aktualisiert 07.10.2018 12:10
AFP

Drei Tage nach dem Verschwinden des saudiarabischen Journalisten und Dissidenten Jamal Khashoggi in Istanbul haben arabische Kollegen vor dem Konsulat Saudi-Arabiens in der Bosporus-Metropole seine Freilassung gefordert. Bei einer Protestkundgebung vor dem Konsulat äußerte sich die Reporterorganisation Haus der arabischen Journalisten in der Türkei (TAM) am Freitag "besorgt" über das Schicksal des prominenten Regierungskritikers.

Khashoggi war am Montag in das Konsulat gegangen, um Papiere für seine Heirat zu holen. Laut seiner türkischen Verlobten Hatice A., die währenddessen draußen wartete, kam er jedoch nicht wieder heraus.

Die saudiarabische Botschaft erklärte am Donnerstag, Khashoggi sei nach Verlassen des Konsulats verschwunden. Die türkische Regierung erklärte dagegen, er sei noch immer in dem Gebäude, und bestellte den saudiarabischen Botschafter ein.

"Wir wissen nicht, ob er lebt oder nicht, und die Erklärungen Saudi-Arabiens zu diesem Thema sind keineswegs zufriedenstellend", hieß es in einer Erklärung der TAM, die bei dem Protest verlesen wurde. Die Teilnehmer trugen Schilder mit der Aufschrift "Lasst Jamal Khashoggi frei".

Die jemenitische Friedensnobelpreisträgerin Tawakkol Karman, die ebenfalls an der Kundgebung teilnahm, warf den saudiarabischen Behörden vor, sie hätten Khashoggi "in dieser Räuberhöhle entführt, die ein Konsulat sein soll". "So wie er das Konsulatsgebäude betreten hat, muss er es auch gesund und sicher wieder verlassen", sagte die Journalistin und Menschenrechtsaktivistin. "Die türkische Regierung müsse aktiv werden, "da die türkische Souveränität verletzt worden ist".

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