Türkische Justiz: Khashoggi kurz nach Betreten von Konsulat erwürgt

AFP
ISTANBUL
Veröffentlicht 31.10.2018 00:00
Aktualisiert 31.10.2018 17:29
AP

Der saudi-arabische Journalist Jamal Khashoggi ist nach Erkenntnissen der türkischen Justiz kurz nach Betreten des Konsulats seines Landes in Istanbul erwürgt worden. Anschließend sei der 59-jährige Regierungskritiker zerstückelt und die Körperteile seien fortgeschafft worden, erklärte die Istanbuler Staatsanwaltschaft am Mittwoch. Demnach erfolgte die Tötung und die Beseitigung der Leiche gemäß einem "vorgefassten Plan".

Die Gespräche mit dem saudi-arabischen Generalstaatsanwalt Saud bin Abdullah al-Muadschab zu dem Fall hätten in den vergangenen Tagen "trotz unserer guten Absichten, die Wahrheit zu enthüllen, keine konkreten Ergebnisse ergeben", hieß es in der Erklärung der Staatsanwaltschaft. Demnach wurde der Istanbuler Staatsanwalt nach Saudi-Arabien eingeladen.

Khashoggi war am 2. Oktober ins Istanbuler Konsulat seines Landes gegangen, um ein Dokument für seine Heirat abzuholen, aber nicht wieder herausgekommen. Präsident Recep Tayyip Erdoğan sprach von einem "politischen Mord", der Tage im Voraus von einem aus Saudi-Arabien angereisten Kommando geplant worden sei. Unter internationalem Druck gestand Riad nach wochenlangen Dementis die Tötung des Journalisten ein.

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