Schiffsbrand in Meerenge von Kertsch: Türkei trauert um Todesopfer

DAILY SABAH MIT DPA
ISTANBUL
Veröffentlicht 24.01.2019 11:15
Reuters

Das türkische Außenministerium hat am Dienstagabend den Tod von vier Staatsbürgern bei der Brandkatastrophe an der Südküste der Krim bestätigt.

Acht türkische Staatsbürger seien gerettet worden. Die Suche nach vier weiteren Vermissten laufe noch an.

Insgesamt 16 der Besatzungsmitglieder stammen aus der Türkei, 15 weitere aus Indien. Hinzu kommt laut der russischen Nachrichtenagentur Tass ein Praktikant aus Libyen.

Das Außenministerium der Türkei sprach in einer Erklärung Beileid für die Opfer und Hinterbliebenen des Unglücks aus. Die Bergung der Leichen werde derzeit noch weitergeführt. Man sei bemüht, die Leichname der türkischen Staatsbürger sobald wie möglich in die Türkei rüber zu bringen.

Zuletzt trafen sich Vertreter aus dem türkischen Konsulat in Noworossijsk mit den geretteten Matrosen. Berichten zufolge kamen sie im Hafen von Kertsch zusammen.

Der Sprecher der russischen Schifffahrtsbehörde, Alexei Kravchenko, sagte am Dienstag, dass es für die Vermissten 10 Besatzungsmitglieder mittlerweile „keine Hoffnung" mehr gebe.

Das Feuer auf den Schiffen war am Montag ausgebrochen, als es von einem Tanker mit Treibstoff beladen wurde. Die russischen Hilfskräfte konnten 12 Besatzungsmitglieder retten - 10 weitere Insassen konnten nur noch tot geborgen werden.

Die überlebenden Matrosen erlitten teils Brandverletzungen, teils Unterkühlungen nach ihrem Sprung ins eiskalte Wasser. Beide Schiffe fahren unter der Flagge von Tansania, eins von ihnen war der Gastanker.

Der Unfall ereignete sich vor der Südküste der Krim - an der Einfahrt in die Straße von Kertsch. Russland hat die ukrainische Halbinsel 2014 annektiert. Deshalb ist die Lage in diesem Teil des Schwarzen Meeres gespannt. Russische Grenzschützer hatten dort im November drei ukrainische Marineschiffe beschossen und die Besatzung wegen angeblicher Grenzverletzung verhaftet.

Vor der Meerenge von Kertsch müssen Schiffe oft wochenlang auf die Durchfahrt ins Asowsche Meer warten. Die Ukraine beklagt, dass Schiffe, die ukrainische Häfen anlaufen wollten, von den russischen Behörden schikaniert würden.

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