PKK-Zelle plante Anschlag auf Daily Sabah-Gebäude in Istanbul

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 14.02.2019 10:12
Das Hauptgebäude der Mediengruppe Turkuvaz

Das festgenommene PKK-Mitglied İhsan Köçeroğlu hat bei seiner Vernehmung gestanden, dass die Terrororganisation einen Anschlag auf das Hauptgebäude der Mediengruppe Turkuvaz geplant hatte, wo sich auch die Redaktion der Daily Sabah befindet.

Der Verdächtigte sagte aus, dass der Angriff auf die Geschäftsräume im Istanbuler Bezirk Beşiktaş aufgrund der strengen Sicherheitsmaßnahmen vor Ort abgebrochen worden sei. Auch habe sich die Zahl der möglichen Opfer, die bei dem Überfall entstanden wäre, nicht wirklich gelohnt.

Köçeroğlu gehört zu den acht Verdächtigen aus dem PKK-Netzwerk, die sich in den kommenden Tagen in Istanbul vor Gericht verantworten müssen.

Die Anklageschrift von Köçeroğlu, der jüngst bei einer Anti-Terror-Operation festgenommen wurde, beinhaltet einige brisante Aussagen und Geständnisse, die er im Gegenzug für ein vermindertes Strafmaß ablegte.

Demnach wies Erhan Porsipi, ein führendes Mitglied der Terrororganisation PKK, Köçeroğlu an, einen Angriff auf das Gebäude der Turkuvaz Mediengruppe durchzuführen. Köçeroğlu habe dann zusammen mit dem PKK-Mitglied Reşat Tekin den Anschlagsplan vorbereitet.

„Ich war für den Angriff auskundschaften, als ich einen Polizeiwagen und zwei bewaffnete Wachmänner sah. Ich dachte, es würde schwierig sein, einen bewaffneten Angriff durchzuführen und habe den Angriff abgebrochen", steht in einer Passage aus seiner Vernehmung.

Köçeroğlu verriet außerdem geheime Waffenlager in Istanbul, wo Gewehre und Sprengstoffe der Terrorgruppe aufbewahrt wurden. In seinem Geschäft im Bezirk Fatih wurden außerdem Handgranaten und eine Pistole gefunden.

Laut der Anklageschrift ist die PKK-Zelle, der Köçeroğlu untergeordnet war, auch für den Terroranschlag auf das Vodafone Park-Stadion verantwortlich. Bei dem Anschlag waren 44 Menschen ums Leben gekommen. Das Stadion ist nur wenige Kilometer von der Daily Sabah-Redaktion entfernt.

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