Enge Rennen bei Kommunalwahl - AK-Partei nach Teilergebnissen stärkste Partei

DAILY SABAH MIT DPA
ISTANBUL
Veröffentlicht 31.03.2019 22:11
Aktualisiert 01.04.2019 14:50
DHA

Bei der türkischen Kommunalwahl liefern sich die liberal-konservative Regierungspartei AK-Partei von Präsident Recep Tayyip Erdoğan und Oppositionsparteien um wichtige Städte ein Kopf-an-Kopf-Rennen.

Nach Auszählung der Hälfte aller Stimmen meldeten türkische Medien ausgerechnet für die Hauptstadt Ankara am Sonntagabend einen knappen Vorsprung des Oppositionskandidaten der Mitte-Links-Partei CHP vor dem der AK-Partei. Diese regierte die Hauptstadt seit mehr als 20 Jahren.

Landesweit ist die AK-Partei nach Teilergebnissen aber weiter deutlich die stärkste Partei. Auch in der Wirtschaftsmetropole Istanbul lag die AK-Partei mit ihrem prominenten Kandidaten, dem Ex-Ministerpräsidenten Binali Yıldırım, zunächst vorne.

Enge Rennen gab es auch in anderen wichtigen Großstädten wie Antalya und dem südtürkischen Adana, wo die AK-Partei beziehungsweise ihr Bündnispartner MHP bei der Kommunalwahl 2014 noch gewonnen hatten.

Insgesamt verlief die Wahl recht ruhig. In der Osttürkei waren mehrere europäische Wahlbeobachter kurzzeitig festgehalten worden, unter ihnen zwei Italiener.

Zwei Tote gab es im ostanatolischen Malatya, wo der Nachrichtenagentur DHA zufolge zwei Gruppen in einem Wahllokal im Bezirk Pötürge aneinandergerieten. Ein Mann habe eine Pistole gezogen und zwei andere getötet. Der Chef der kleinen Oppositionspartei Saadet, Temel Karamollaoglu, schrieb auf Twitter, die Opfer seien Wahlbeobachter seiner Partei. Bei der Kommunalwahl von 2014 waren laut Innenministerium noch zwölf Menschen ums Leben gekommen.

Außerdem gab es Berichte über Prügeleien und Messerstechereien. Das Innenministerium zählte bis zum Nachmittag Ortszeit 310 «Vorfälle».

Rund 57 Millionen Türken waren landesweit aufgerufen, Bürgermeister, Gemeinderäte und andere Kommunalpolitiker zu wählen. Die Abstimmung fand in allen 81 Provinzen gleichzeitig statt.

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