Russland liefert weitere S-400-Ausrüstung in die Türkei

DAILY SABAH MIT AGENTUREN
ISTANBUL
Veröffentlicht 13.07.2019 14:17
Aktualisiert 14.07.2019 11:24
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In der Türkei ist nach Angaben des Verteidigungsministerium am Samstag eine weitere Lieferung russischer Raketenabwehr-Ausrüstung eingetroffen.

Ein viertes Transportflugzeug aus Russland sei auf dem Luftwaffenstützpunkt Mürted außerhalb von Ankara gelandet, teilte das Ministerium mit.

Ungeachtet amerikanischer Warnungen hatte die Türkei am Freitag bereits die ersten Teile des russischen Raketenabwehr-Systems vom Typ S-400 entgegengenommen.

Die US-Regierung ist strikt gegen den Kauf und den Einsatz des russischen Systems im Nato-Luftraum und droht mit Sanktionen. Die USA und andere Nato-Länder sind besorgt, dass Russland über das S-400-System Informationen zu Waffentechniken der Nato erlangt. Die Türkei hingegen hält diese Behauptungen für überzogen und bietet daher eine gemeinsame Arbeitsgruppe an, um die Bedenken aus dem Weg zu räumen. Bisher blieb das Angebot unbeantwortet. Stattdessen wurde die Türkei zunächst aus dem F-35-Programm ausgeschlossen. Die Türkei war als Partner bei der Entwicklung des F-35-Kampfjets beteiligt.

Im Gegensatz zur US-Regierung machte Trump die Regierung von Barack Obama für die aktuelle Krise verantwortlich und betonte, dass die Türkei nicht fair behandelt worden sei. Obama hatte der Türkei die alternativen Patriot-Raketen nicht verkaufen wollen. Während des G20-Gipfels in Osaka Ende Juni hatte Donald Trump Präsident Recep Tayyip Erdoğan zugesichert, dass es bezüglich des S-400-Erwerbs keine Sanktionen gegen die Türkei geben werde.

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