Youssef Tabti: Ausstellung über „Psychogeographische“ Entdeckungen in Istanbul

ZEYNEP ESRA İSTANBULLU
ISTANBUL
Veröffentlicht 18.05.2017 00:00
Aktualisiert 18.05.2017 12:48
Youssef Tabti: Ausstellung über „Psychogeographische“ Entdeckungen in Istanbul

Youssef Tabti, ein Künstler französischer und algerischer Abstammung, eröffnete am Montag eine Ausstellung mit dem Titel „Başakşehir: Psychogeographische Entdeckungen" an der „Mimar Sinan Kunst-Fakultät", die noch bis zum Ende des Monats laufen wird.

Das Projekt konzentriert sich auf das Feld der „Psychogeographie", die sich mit der Wirkung vom geographischen Umfeld auf die Wahrnehmungen und die psychologische Erfahrung beschäftigt.

Youssef Tabtis Projekt „Başakşehir: Psychogeographic Discoveries" wurde im Rahmen des „City and Art" Kurses mit Studenten der „Mimar Sinan Kunst-Fakultät für Stadt- und Regionalplanung" gegründet. Es handelt sich um ein Projekt, das die Umgebung von „psychogeographischen" Routen im Istanbuler Stadtteil Başakşehir dokumentiert, die zuvor von Studenten analysiert wurden.

Die Ausstellung ist das zweite Projekt dieser Art von Tabti, der bereits in anderen Ländern eine Ausstellung namens „Petrzalka" vorstellte. Die Installationsarbeiten des Künstlers beschränken sich nicht nur auf Beschreibungen von urbanen Entdeckungen, sondern nutzen auch mehrere Kommunikationsmittel wie Film, Fotografie, Laute und Kartographie, um eine Wirkung auf die Wahrnehmung der Zuschauer zu schaffen.

Die „psychogeographische" Forschung steht in Verbindung mit der Kunst, der Architektur, der Geographie und der Psychologie. Der Begriff wurde zwischen 1957 und 1972 von „Situationist International", einer internationalen Organisation von Sozialrevolutionären, bestehend aus avantgardistischen Künstlern, Intellektuellen und politischen Theoretikern, entwickelt.

Tabti konzentriert sich auf soziale Entwicklungen in Kunstprojekten, die er in Zusammenarbeit mit Künstlern aus verschiedenen Bereichen durchführt. 1961 in Paris geboren, studierte Tabti Kunst und Kunstgeschichte und lebt seit 1996 in der deutschen Hafenstadt Hamburg. Seine kulturellen Wurzeln spiegeln sich in seinen Werken wider. Tabti beschäftigt sich kritisch mit den Prozessen des gesellschaftlichen Wandels, bedingt durch den Postkolonialismus und ähnlicher Einflussfaktoren. Tabti kann auf mehr als 70 Ausstellungen in 20 Ländern zurückblicken. Darunter auch eine Ausstellung 2007 in Istanbul.

Tabti ist ein Stipendiat der „Tarabya Kultur Akademie".

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