Türkisch-armenische Fotografen-Legende Ara Güler in Istanbul geehrt

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 13.01.2018 00:00
Aktualisiert 14.01.2018 17:21
Türkisch-armenische Fotografen-Legende Ara Güler in Istanbul geehrt

Am Freitag fand in Istanbul eine Feier zu Ehren des berühmten türkisch-armenischen Fotojournalisten Ara Güler statt, bei dem hochrangige Medienvertreter dem legendären Fotografen ihren Respekt erwiesen.

Im Kultur- und Kongresszentrum im Bezirk Üsküdar, Bağlarbaşı betonte Güler die Bedeutung die Geschichte als Wissenschaft zu betrachten – dies sei der einzige Weg, die eigene Vergangenheit zu verstehen.

Gemeinhin als „das Auge von Istanbul" bezeichnet, machte sich Güler vor allem mit seinen schwarz-weißen nostalgischen Fotos von Istanbul einen Namen - die das breite Spektrum an Emotionen und Ausdrücken der Stadt zeigen.

Der 90-jährige Künstler interviewte und fotografierte in Vergangenheit berühmte Persönlichkeiten wie Winston Churchill, Salvador Dali, Picasso, Alfred Hitchcock und zuletzt auch Präsident Recep Tayyip Erdoğan. Nach seinen Aufnahmen erlangten die Berge Ararat und Nemrut weltweit Beachtung.

„Güler hat uns von der Geschichte von Istanbul erzählt - von Aphrodisias, Dali und Picasso. Wir sind eine Nation mit großartigen Geschichten, Legenden und Erzählungen", sagte der Präsidentschaftssprecher Ibrahim Kalın, als er die Werke von Güler beschrieb, die das Leben der Menschen und die wichtigsten Ereignisse seit den 1950ern erfasst haben.

Gülers Karriere als Fotograf begann im Alter von 22 Jahren, als er seine erste Kamera - eine Rolleicord II - erhielt und sich 1950 einer lokalen Zeitung namens „Yeni Istanbul" anschloss.

Ende der 1950er Jahre arbeitete er für weltberühmte Magazine wie „Time Life" in den USA, die französische Wochenzeitschrift „Paris Match" oder für den „Stern" in Deutschland. Er reiste um die Welt - von Pakistan bis Kenia und von Neuguinea bis Borneo.

Er befand sich 1978 im Sudan, kurz vor dem zweiten eritreischen Bürgerkrieg, um über Zusammenstöße zwischen Rebellengruppen zu berichten. Kurz vor dem Militärputsch von 1980 in der Türkei reiste Güler in die Mongolei, die Ur-Heimat der Türken, um Inschriften aus dem 8. Jahrhundert zu fotografieren. 1990 ging er mit seiner Frau nach Indonesien, um über Kannibalenstämme zu berichten.

Zur Zeit verbringt er die meiste Zeit in seinem „Ara Cafe" im Istanbuler Stadtteil Beyoğlu, wo er seit seiner Geburt lebt.

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