‚Partei der Dänen‘ verteilt Asylspray gegen Migranten

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 29.09.2016 00:00
Aktualisiert 29.09.2016 11:56
dpa

„Asylspray" - eine Abwehrmethode gegen Migranten? Eine Initiative der ausländerfeindlichen Partei Danskernes Parti verteilte das besagte Spray an Frauen, damit sich diese gegen Angriffe von Asylbewerbern wehren könnten.

Zwar war in den besagten Spraydosen nur harmloses Haarspray, dennoch sorgte die Aktion der dänischen Partei für großes Aufsehen. Wie die Partei mitteilte, sei das Spray „eine legale Alternative zu Pfefferspray, die die Sicherheit für Dänen erhöhen soll".

Das Spray wurde an rund 130 Menschen in Hadersleben im Süden Dänemarks verteilt. Besonders Frauen wären nicht genug vor angeblichen Übergriffen von Migranten geschützt und sollten durch das Spray mehr Sicherheit erfahren, so die Herausgeber.

Dänische Komiker starteten eine Gegeninitiative und verteilten stattdessen „Mitmenschlichkeitsspray" und Umarmungen an Passanten in der Hauptstadt Dänemarks.

Facebook: Danskernes Parti Bisher feierte die Partei Danskernes Parti, die „Partei der Dänen", keine großen Erfolge. Bei den Kommunalwahlen 2013 erreichte sie nicht genügend Stimmen und sammelt daher nun Unterschriften, um bei den nächsten Parlamentswahlen anzutreten. Mindestens 20.000 Stimmen sind dafür notwendig.

Nach aktuellen Zahlen von ‚statista' haben im Jahr 2015 21.000 Menschen Asyl in Dänemark beantragt. In Deutschland haben im selben Jahr über 500.000 Menschen beantragt.

Dänemark verschärfte Anfang des Jahres die Asylgesetzte. So sind von da an unbefristete Aufenthaltserlaubnisse deutlich schwieriger zu bekommen. Früher erhielten Flüchtlinge, die besonderen Schutz benötigen, da sie aus politischen oder ethnischen Gründen verfolgt werden, mindestens fünf Jahre unbefristeten Aufenthalt. Nun sind es nur noch zwei Jahre.

Auch die Familienzusammenführung ist ab diesem Jahr deutlich schwieriger geworden. So muss ein Familienmitglied mindestens drei Jahre in Dänemark leben, um die restliche Familie nachholen zu können. Menschenrechtsanwälte kritisieren, dass dieser Schritt gegen mehrere UN-Konventionen stoßen würde, weil Familien langfristig auseinander gerissen würden.

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