Nach einer Attacke auf den Bürgermeister der kleinen Gemeinde Oersdorf in Schleswig-Holstein ist eine weitere Drohung per E-Mail eingegangen.
Zuvor wurde dem Bürgermeister in einem Hinterhalt aufgelauert und später mit einem Knüppel auf den Kopf gehauen. Er hatte sich gerade auf dem Weg zu einer Sitzung gemacht. Dabei sollte es um die Unterbringung von Flüchtlingen in einem Haus im Norden Hamburgs gehen. Der 61-Jährige verlor nach dem Schlag auf den Kopf das Bewusstsein und musste ins Krankenhaus gebracht werden. Nun hat die Gemeinde Oersdorf neue Drohungen erhalten.
«Wer jetzt noch immer nicht hören will, wird bestimmt lieber fühlen», heißt es in einem Schreiben, das der frühere Bürgermeister Wilfried Mündlein am Freitagmorgen erhalten hat. «Aus Knüppel wird Hammer, aus Hammer wird Axt», heißt es darin weiter.
Mündlein brachte das Schreiben am Freitag zu einem Treffen mit Landesinnenminister Stefan Studt (SPD) mit. Die Mail stammt den Angaben zufolge von einem österreichischen Provider. Mündlein war von 1994 bis 2013 Bürgermeister in der Gemeinde.
Der jetzige Bürgermeister Joachim Kebschull war am Donnerstagabend vor einer Sitzung des Bauausschusses niedergeschlagen worden, bei der es auch um die Unterbringung von Flüchtlingen gehen sollte. Zuvor hatte es Drohungen mit fremdenfeindlichem Hintergrund gegen den Kommunalpolitiker gegeben. Die Polizei ermittelt nach eigenen Angaben in alle Richtungen.