Yeneroğlu ruft zum Schutz für Muslime in Deutschland auf

DAILY SABAH MIT ANADOLU AGENTUR
ISTANBUL
Veröffentlicht 30.09.2016 00:00
Aktualisiert 03.10.2016 13:48
dpa

Übergriffe gegenüber Muslimen häufen sich in Deutschland besonders in letzter Zeit. Der Vorsteher des Menschenrechtskomitees des türkischen Parlaments Mustafa Yeneroğlu sprach sich daher jetzt in Berlin für mehr Zusammenhalt und gegen Islamophobie und Ausländerfeindlichkeit aus.

Yeneroğlu betonte in einem schriftlichen Bericht, dass deutsche Politiker und Sicherheitseinheiten Hauptverantwortung tragen um muslimische Minderheiten vor rassistischen motivierten Übergriffen zu bewahren. Jegliche Angriffe solcher Art sollten verhindert werden.

Noch am Dienstag verübten Attentäter Sprengstoffanschläge auf eine von Türken gegründete Moschee in Dresden. Die Ermittlungen haben klar ergeben, dass die Attacken einen rassistischen Hintergrund gehabt haben.

Immer wieder verüben anti-muslimische Gruppen Anschläge auf Moscheen in Deutschland. Besonders der Anstieg muslimischer Einwanderer ist Grund für die Ausweitung von rassistischen Gruppierungen.

Zwischen 2001 und 2014 sind nach Angaben des Menschenrechtskomitees des türkischen Parlaments 297 Moscheen Opfer von Attacken rassistischer Art geworden – ein Großteil davon wird von Türken geleitet.

Yeneroğlu kritisierte, dass viele der Attacken in den Medien keine Aufmerksamkeit bekommen würden. So hat die Bundesregierung angegeben, dass zwischen April und Juni dieses Jahres 14 Moscheen Opfer von „politisch motivierten Attacken" gewesen seien. Darunter seien Angreifer aus der rechten Szene aber genauso auch Terroristen der PKK.

Die Sicherheitslage für Moscheen sei nicht ausreichend, betonte Yeneroğlu. Zu einen mangele es an Gegenmaßnahmen, zum anderen versagten die deutschen Behörden die Täter zu fassen: „Man könnte meinen, dass dieses Thema nicht ausreichend geprüft wird", sagt er.

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