UNHCR: Seit Dezember 85.000 weitere Menschen im Jemen geflohen

AFP
GENF, Schweiz
Veröffentlicht 09.02.2018 00:00
Aktualisiert 09.02.2018 18:08
REUTERS

Wegen der wieder zunehmenden Gewalt im Bürgerkriegsland Jemen haben in den vergangenen Wochen zehntausende weitere Menschen die Flucht ergriffen. Seit dem 1. Dezember hätten etwa 85.000 Menschen ihre Häuser verlassen, teilte das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR am Freitag in Genf mit. Mehr als 70 Prozent der Betroffenen seien in den an Jemens Westküste gelegenen Provinzen Hodeida und Taes vor der Gewalt geflohen.

Die meisten Flüchtlinge in Hodeida und Taes seien bei Verwandten oder Freunden untergekommen, teilte das UNHCR weiter mit. Wegen Kämpfen in der Umgebung säßen sie nun vielfach in Wohnungen oder Kellern fest. Auch in den jemenitischen Provinzen Dschawf, Hadschdschah und Schabwa habe die Zahl der Flüchtlinge zugenommen.

"Die Menschen, die fliehen, aber auch alle anderen von dem Konflikt betroffenen Menschen sind weiterhin auf Unterkünfte, Nahrung und Wasser angewiesen", sagte UNHCR-Sprecherin Cécile Pouilly vor der Presse in Genf. Der Bedarf nehme weiter zu.

Im Jemen kämpfen die Truppen des nach Saudi-Arabien geflohenen Präsidenten Abd Rabbo Mansur Hadi gegen die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen. Eine von Saudi-Arabien angeführte Militärkoalition unterstützt Hadis Truppen.

In dem seit drei Jahren andauernden Konflikt wurden bereits mehr als 9200 Menschen getötet und etwa 53.000 weitere verletzt. Die UNO spricht von der "schlimmsten humanitären Krise der Welt". Im Januar hatte sie dazu aufgerufen, 2,45 Milliarden Euro an Nothilfe für die Menschen im Jemen bereitzustellen.

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