UN-Bericht: Jeder Neunte leidet unter Hunger

AFP
PARIS
Veröffentlicht 11.09.2018 00:00
Aktualisiert 11.09.2018 15:27
AP

Weltweit ist jeder Neunte von Hunger und Unterernährung betroffen. Vor allem extreme Wettereignisse hätten dazu beigetragen, dass die Zahl der Hungernden im vergangenen Jahr auf 821 Millionen gestiegen sei, heißt es in dem am Dienstag von fünf UN-Organisationen vorgestellten Ernährungsbericht. 2016 lag die Zahl der weltweit Hungernden bei 804 Millionen. Bis dahin waren die Zahlen knapp ein Jahrzehnt lang rückläufig gewesen.

Am stärksten betroffen ist weiterhin Afrika, aber auch zunehmend Südamerika. Vor allem die Versorgungslage in Venezuela sei dramatisch. Aber auch militärische Konflikte wie im Jemen und in Syrien seien für den Anstieg der Hungernden verantwortlich. So seien im Jemen 35 Prozent der Bevölkerung unterernährt.

Der UN-Ernährungsbericht wird von der UN-Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO), dem Welternährungsprogramm (WFP) und dem Internationalen Fonds für landwirtschaftliche Entwicklung (IFAD), dem UN-Kinderhilfswerk Unicef und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) erstellt.

Laut einer aktuellen Umfrage von Infratest Dimap im Auftrag der Welthungerhilfe liegt den Bundesbürgern die weltweite Bekämpfung des Hungers am Herzen. Neun von zehn Bürgern sei die Hungerbekämpfung weltweit wichtig, 53 Prozent sogar "sehr wichtig", erklärte die Welthungerhilfe. Fast zwei Drittel der Befragten seien der Meinung, dass Deutschland sein Engagement im Bereich der Hungerbekämpfung ausbauen sollte.

"Unsere Befragung zeigt, dass die Bundesregierung den klaren Auftrag hat, noch mehr für den weltweiten Kampf gegen Hunger zu tun", erklärte die Präsidentin der Welthungerhilfe, Bärbel Dieckmann. Vor allem Kleinbauern und andere Menschen in ländlichen Gebieten müssten "auch durch Stärkung ihrer Rechte" unterstützt werden.

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