Nach dem politischen Streit zwischen den USA und der Türkei, rutschte am Montag der Leitindex der Istanbuler Börse um zeitweise 4,7 Prozent auf ein 16-Wochen-Tief von 99.210 Punkten ab, zudem warfen Anleger in hohem Bogen die türkische Lira aus ihren Depots. "Die Situation scheint wirklich sehr ernst zu sein", sagte Anlagestratege Timothy Ash vom Vermögensverwalter Blue Bay. In der vergangenen Woche hatten die türkischen Behörden einen Mitarbeiter des US-Konsulats in Istanbul festgenommen. Die Türkei und die USA haben daraufhin am Sonntag die gegenseitige Erteilung von Visa ausgesetzt.

Der Dollar verteuerte sich um mehr als vier Prozent auf ein Sechseinhalb-Monats-Hoch von 3,77 Lira. Der Euro stieg um ein Prozent auf 4,24 Lira und erreichte damit sogar ein Rekordhoch. "Wenn der Lira-Verfall weitergeht, könnte sich die türkische Zentralbank gezwungen sehen zu intervenieren und die Zinsen zu erhöhen", sagte Ash.