Datenanalysefirma Cambridge Analytica stellt ihre Dienste ein

AFP
LONDON
Veröffentlicht 03.05.2018 00:00
Aktualisiert 03.05.2018 10:32
AP

Die umstrittene britische Datenanalysefirma Cambridge Analytica stellt ihre Dienste ein. Das Unternehmen, das im Zentrum des Skandals um den Datenmissbrauch beim Online-Dienst Facebook steht, gab am Mittwoch bekannt, es werde "unverzüglich alle Tätigkeiten" in Großbritannien und den USA beenden. Außerdem werde Insolvenzantrag gestellt. Es habe sich gezeigt, dass das Geschäftsmodell nicht länger "rentabel" sei, hieß es dazu in einer Erklärung. Als Grund nannte das Unternehmen "unbegründete Anschuldigungen".

Beim Facebook-Skandal geht es um das Abschöpfen der Daten von rund 87 Millionen Facebook-Nutzern durch die Datenanalysefirma, die dann unerlaubt für den Wahlkampf des heutigen US-Präsidenten Donald Trump genutzt worden sein sollen. Zudem könnten auch für eine Pro-Brexit-Kampagne Kundendaten von britischen Bürgern in großem Umfang missbraucht worden sein.

Cambridge Analytica hat die Vorwürfe zurückgewiesen und beklagte sich am Mittwoch darüber, in den vergangenen Monaten wegen "zahlreicher unbegründeten Anschuldigungen" "diffamiert" worden zu sein. Darunter hätten die Geschäfte gelitten. Das Unternehmen behauptet, die Daten der Facebook-Nutzer gelöscht zu haben.

Am Mittwoch veröffentlichte Cambridge Analytica auf seiner Website einen Bericht des britischen Anwalts Julian Malins. Der Bericht käme zu dem Ergebnis, dass die Anschuldigungen "nicht von den Fakten bestätigt" würden, hieß es in der Mitteilung.

Auf beiden Seiten des Atlantiks wird der Skandal von Behörden und Parlamentsausschüssen untersucht. In Europa sind laut Facebook bis zu 2,7 Millionen Nutzer betroffen.

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