Deutsche Exporte und Produktion schrumpfen

REUTERS
BERLIN, Deutschland
Veröffentlicht 08.06.2018 00:00
Aktualisiert 08.06.2018 15:56
AFP

Die deutsche Wirtschaft hat einen schwachen Start ins Frühjahr erwischt. Die Exporte fielen im April um 0,3 Prozent im Vergleich zum Vormonat, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte. Im März hatte es noch einen kräftigen Anstieg von 1,8 Prozent gegeben. Auch die Produktion gab nach: Industrie, Bau und Versorger stellten zusammen 1,0 Prozent weniger her als im Vormonat, nachdem es im März noch um 1,7 Prozent nach oben gegangen war. Das kommt überraschend, hatten Ökonomen hier doch mit einem Wachstum von 0,3 Prozent gerechnet.

"Nach einem moderaten ersten Quartal ist die Produktion schwach in das zweite Quartal gestartet", betonte das Bundeswirtschaftsministerium. "Hierbei dürfte ein Brückentage-Effekt - der 1. Mai fiel auf einen Dienstag - eine Rolle gespielt haben." Die Industrie verfüge weiter über einen sehr hohen Auftragsbestand. Allerdings seien die Neuaufträge schon vier Monate in Folge geschrumpft - die längste Flaute seit der Finanzkrise 2008. "Die Industriekonjunktur wird daher vermutlich zunächst etwas ruhiger verlaufen", erwartet das Ministerium.

Besser hielten sich die Importe: Sie wuchsen im April um 2,2 Prozent zum Vormonat. Das ist das größte Plus seit Anfang 2017. Es signalisiert eine kräftige Binnennachfrage.

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