USA: Zollerhöhungen gegen US-Produkte „bedauerlich“

DAILY SABAH MIT REUTERS
ISTANBUL
Veröffentlicht 16.08.2018 00:00
Aktualisiert 16.08.2018 11:05
AP

Das US-Präsidialamt hat die jüngsten Zollerhöhungen der Türkei für US-Importwaren scharf kritisiert. Es sei „bedauerlich" und „ein Schritt in die falsche Richtung", sagte die Sprecherin des Weißen Hauses, Sarah Sanders, am Mittwoch.

Die USA hätten die Abgaben auf Stahl und Aluminium aus Gründen der nationalen Sicherheit erhöht. „Ihre Zollerhöhungen sind Vergeltungsmaßnahmen", betonte Sanders mit Blick auf die Maßnahmen der Türkei.

Die Türkei hatte zuvor die Abgaben für US-Autos per Dekret verdoppelt, auch für alkoholische Getränke, Tabak, Kosmetika, Reis oder Kohle sind deutlich höhere Zölle fällig.

Sanders sagte, dass die Zölle auf die Stahlimporte aus der Türkei nicht aufgehoben würden, auch wenn der US-Pastor Brunson freigelassen werde. Washington würde lediglich erwägen, die Sanktionen aufzuheben.

Die Sprecherin wies zudem die Verantwortung für die wirtschaftlichen Turbulenzen in der Türkei zurück.

Washington beobachte die Auswirkungen der US-Zölle auf die türkische Währung ganz genau.

Der türkische Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu sagte, sein Land sei bereit, über die anstehenden Themen mit den USA zu sprechen, solange es keine Bedrohungen gebe.

Die Beziehungen zwischen der Türkei und den USA haben sich in den letzten Wochen aufgrund des Konflikts um den US-Pastor Andrew Brunson drastisch verschlechtert. Der US-Pastor war im Dezember 2016 im westtürkischen Izmir wegen Terror- und Spionagevorwürfen inhaftiert worden. Ein Gericht wandelte seine Untersuchungshaft aufgrund gesundheitlicher Probleme in Hausarrest um. Er wurde aus dem Gefängnis entlassen, darf aber sein Wohnhaus nicht verlassen.

Brunson werden Verbindungen zur verbotenen Terrororganisation PKK und zur Gülen-Sekte (FETÖ) vorgeworfen, die für den Putschversuch im Juli 2016 verantwortlich ist.

Nachdem die Türkei den Forderungen Washingtons zur Freilassung des Pastors nicht nachgegangen war, verhängte die US-Regierung Sanktionen gegen die Innen- und Justizminister der Türkei. Die Türkei antwortete mit gleichen Sanktionen gegen US-Minister.

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