Finanzminister Albayrak: Ratingagenturen reden türkische Banken schlecht

DAILY SABAH MIT REUTERS
ISTANBUL
Veröffentlicht 31.08.2018 00:00
Aktualisiert 31.08.2018 16:47
Finanzminister Albayrak: Ratingagenturen reden türkische Banken schlecht

Finanzminister Berat Albayrak hält den internationalen Ratingagenturen vor, die Banken seines Landes schlechtzureden. Die Agenturen hätten ihre Anstrengungen darauf verstärkt, einen pessimistischen Blick auf die türkische Finanzbranche zu lenken, sagte er am Freitag.

Die Regierung werde den Geldhäusern aber beistehen. Zudem werde die Türkei im Kampf gegen den Verfall der Landeswährung weiterhin Schritte ergreifen. Präsident Recep Tayyip Erdoğan sprach erneut davon, dass es sich um einen gezielten Angriff auf die Lira handele. Zugleich erklärte er, die Schwankungen würden zurückgehen. Die Regierung in Ankara tue das, was nötig sei.

Die Lira stabilisierte sich am Freitag und legte zum Dollar ein Prozent zu, ein Dollar kostete 6,57 Lira. Vor zwei Wochen hatte sie noch ein Rekordtief bei 7,24 erreicht.

Die US-Ratingagentur Moody's hatte vor wenigen Tagen die Bonitätsnote für 20 türkische Geldhäuser gesenkt, darunter einige der größten Banken des Landes. Sie begründete dies damit, dass sich die Risiken für die Türkei erhöht hätten. Die türkische Währung steht seit Monaten unter Druck. Sie hat seit Januar zum Dollar fast 40 Prozent an Wert eingebüßt. Um die Liquidität der heimischen Banken zu sichern, hat die türkische Notenbank Mitte August die Geldschleusen geöffnet und den Instituten eine ausreichende Liquiditätsversorgung zugesichert. Hinter dem Lira-Verfall steht unter anderem ein Streit zwischen den Regierungen in Ankara und Washington wegen der Inhaftierung eines US-Pastors in der Türkei, der mit Terror- und Spionageverdacht konfrontiert ist. Zudem sehen Investoren zunehmend die Unabhängigkeit der türkischen Notenbank in Gefahr.

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