Türkei: Inflationsrate steigt im Oktober auf 25,24 Prozent

DAILY SABAH MIT AFP
ISTANBUL
Veröffentlicht 05.11.2018 00:00
Aktualisiert 05.11.2018 15:17
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Die Inflation in der Türkei ist im Oktober auf 25,2 Prozent gestiegen, wie die türkische Statistikbehörde TurkStat am Montag mitteilte.

Im Vergleich zum September bedeutet dies einen Anstieg von 0,7 Prozent.

Die Lira verlor nach der Mitteilung 0,5 Prozent an Wert und wurde bei 5,45 zum Dollar gehandelt.

Den größten Preisanstieg auf jährlicher Basis gab es mit 37,9 Prozent in der Kategorie Möbel und Haushaltswaren, gefolgt von Transport (32 Prozent) und Lebensmittel (29,3 Prozent).

Den größten Preisanstieg auf monatlicher Basis wurde in der Kategorie Kleidung und Schuhe verzeichnet. Hier gingen die Preise um durchschnittlich 12,74 Prozent nach oben.

Die einzige rückläufige Preisentwicklung war in der Kategorie Transport zu beobachten – hier sind die Preise um 0,85 Prozent gesunken.

Die Inflation stieg nun zum siebten Mal in Folge und erreicht zugleich das höchste Niveau seit 15 Jahren.

Der Anstieg der Inflation war etwas höher als von Ökonomen erwartet, jedoch weit geringer als im September, als die Preise um 6,3 Prozentpunkte im Monatsvergleich zugelegt hatten. Damals war die Lira nach Bekanntgabe der Inflationszahlen deutlich eingebrochen.

In der vergangenen Woche hatte die türkische Zentralbank ihre Inflationsprognose für das aktuelle Jahr auf 23,5 Prozent erhöht.

Der Preisanstieg ist auch eine Folge der Schwäche der Lira, die im August inmitten eines Streits mit den USA massiv an Wert verloren hatte. Ihre Schwäche verteuert Importe und treibt damit die Verbraucherpreise.

Im Kampf gegen den Wertverlust der Lira und die ausufernden Inflation hatte die türkische Zentralbank ihren Leitzins im September um 6,25 Punkte auf 24 Prozent angehoben.

Infolge der Freilassung des inhaftierten US-Pastors Andrew Brunson im Oktober entspannte sich das Verhältnis zu Washington, was am Freitag zur Aufhebung wechselseitiger Sanktionen führte. Inzwischen hat die Lira einen Teil ihrer Verluste gutgemacht, liegt aber weiterhin deutlich unter ihrem Niveau zu Jahresbeginn.

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