Negativkampagne in westlichen Medien gegen türkische Wirtschaft?

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 13.04.2019 13:49
Aktualisiert 14.04.2019 11:59
Negativkampagne in westlichen Medien gegen türkische Wirtschaft?

Westlichen Medien wie Reuters, Bloomberg und Financial Times scheinen nach den Kommunalwahlen vom 31. März ihre negative Berichterstattung gegen Finanzminister Berat Albayrak und die türkische Wirtschaft verstärkt zu haben.

Es wird impliziert, dass das Land die währungskursbedingte Krise auf lange oder kurze Sicht nicht überwinden kann und vor allem deswegen ausländische Investoren das Land meiden würden.

Reuters beispielsweise veröffentlichte einen Artikel kurz nach dem Treffen zwischen Minister Albayrak mit Investoren in Washington und behauptete darin, seine Aussagen hätten die „Investoren in Washington nicht überzeugt". Doch im Gegensatz zur Behauptung von Reuters begrüßten viele der Investoren die Erläuterungen von Albayrak hinsichtlich des neuen Reformpakets.

In einem am Freitag geführten Interview sagte der Leiter der europäischen Abteilung des Internationalen Währungsfonds (IWF), Poul Thomsen, dass man trotz einiger Probleme in der Wirtschaft, die „Schwierigkeiten, mit der Türkei konfrontiert ist, nicht übertreiben" solle. „Die Türkei hat in den letzten sechs Monaten einige wichtige Maßnahmen umgesetzt, unter anderem in der Geldpolitik", fügte Thomsen hinzu und betonte, dass eine strikte Geldpolitik erforderlich sei, um die Inflation einzudämmen. Zudem versicherte er, dass der IWF und die Türkei keine offiziellen oder geheimen Gespräche außerhalb ihrer bekannten Zusammenarbeit geführt haben.

Die Türkei trat nach den Wahlen vom 31. März in eine Periode lang erwarteter Reformen ein. Das neue Reformpaket deckt einen breiten Bereich ab - von Banken über Versicherungen, bis hin zur Landwirtschaft und Justiz. Die Finanzreformen werden sich auf alle Bereiche des Finanzsektors erstrecken. Ziel ist eine Stärkung der Kapitalstruktur sowohl privater als auch öffentlicher Kreditgeber.

Neben dem Finanzsektor steht vor allem die Bekämpfung der Inflation im Zentrum der Reformen. Gegen die Nahrungsmittelinflation wird im Mai eine neue Agrarpolitik angekündigt. Mit Masterplänen für Logistik, Export und Tourismus möchte das Land die Einnahmen steigern und damit eine gesunde Entwicklung gewähren.

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