Türkische LKWs stecken seit Tagen im saudi-arabischen Zoll fest

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 01.08.2019 13:55
Aktualisiert 02.08.2019 16:33
Türkische LKWs stecken seit Tagen im saudi-arabischen Zoll fest

Saudi-arabische Behörden halten seit 10 Tagen insgesamt 85 türkische Lastwagen an der Zollgrenze auf – ohne jegliche Begründung.

Grund dafür könnten die seit Monaten anhaltenden Spannungen zwischen der Türkei und Saudi-Arabien sein, die sich seit der Ermordung Jamal Khashoggis hochgeschaukelt haben. Der saudische Journalist war im Oktober in der saudischen Botschaft in Istanbul ermordet worden. Bis heute sind die genauen Tathintergründe nicht aufgeklärt. Die Saudis verweigerten bis zuletzt eine Beteiligung der türkischen Justiz. Die aktuelle Situation führte zu gesteigerter Türkeifeindlichkeit im saudischen Königreich. Behörden sollen sogar zum Boykott gegen die Türkei aufgerufen haben.

Arif Vural, einer der türkischen Lkw-Fahrer, die seit Tagen festsitzen, sagte gegenüber der Nachrichtenagentur Anadolu (AA), dass sie vom Hafen in Iskenderun aus aufgebrochen seien. Den saudischen Grenzhafen in Duba habe er mit seinen Kollegen am 21. Juni betreten. Sie hätten die amtlichen Kontrollen passiert, seien dann in den Wartebereich gebracht worden – wo sie nun schon seit 10 Tagen auf eine Einreisegenehmigung warten.

Vural wies darauf hin, dass die saudischen Zollbeamten und auch das restliche Personal keine Angaben über die Dauer der Prozedur gemacht hätten. Die Fahrer der mit Lebensmitteln und Textilien beladenen LKWs hätten keine andere Möglichkeit, als auf unbestimmte Zeit zu warten. Die Familien seien über die Lage genauso besorgt wie sie selbst. Aufgrund des extrem heißen Wetters seien einige seiner Kollegen erkrankt, beklagte Vural. Er fordere daher Hilfe von den türkischen Behörden.

Derweil führte die türkische Handelsministerin Ruhsar Pekcan mit ihrem saudischen Amtskollegen ein Telefongespräch, um eine Lösung zu finden. Laut diplomatischen Quellen haben sich auch die türkische Botschaft in Riad und das Generalkonsulat in Dschidda eingeschaltet. Die Situation werde aus nächster Nähe verfolgt. Ziel sei es, die Fahrer so schnell wie möglich dort rauszuholen.

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