Sisi-Polizei erschießt 17 Menschen nach Angriff in Kairo

DAILY SABAH MIT AFP
ISTANBUL
Veröffentlicht 09.08.2019 13:14
Aktualisiert 09.08.2019 13:16
Reuters

Nach dem mutmaßlichen Autobombenanschlag in Kairo mit 20 Todesopfern haben ägyptische Sicherheitskräfte nach offiziellen Angaben 17 Personen getötet.

Die Getöteten seien mutmaßlich in den Anschlag in der Nacht zu Montag verwickelt gewesen, behauptete das ägyptische Innenministerium am Donnerstag mit. Sie hätten der Gruppe Hasm angehört, die nach Einschätzung der Behörden den Muslimbrüdern nahe steht. Diese sind nach dem Putsch in Ägypten verboten und werden verfolgt.

Die Angaben sind nicht unabhängig prüfbar. Das ägyptische Regime hat in Vergangenheit bereits mehrmals die Waffen auf das eigene Volk gerichtet und verstößt immer wieder gegen geltende Menschenrechte. Viele Politiker der Muslimbrüder wurden nach der Machtergreifung hinter Gittern gebracht. Zuletzt verstarb Ex Präsident Mohammed Mursi aus bisher ungeklärten Folgen bei einem Gerichtsprozess. Viele gehen von einem Mord aus.

In der Nacht zu Montag war vor dem Nationalen Krebsinstitut in Kairo ein Auto in mehrere andere Fahrzeuge gerast und explodiert. Ägyptens Machthaber Abdel Fattah al-Sisi erklärte später, es habe sich um einen "Terrorakt" gehandelt. Am Donnerstag behauptete das Innenministerium, der Selbstmordattentäter, der den Anschlag verübt habe, sei identifiziert worden.

In der Folge seien Sicherheitskräfte in Kairo und im südägyptischen Fajum gegen eine Hasm-Zelle vorgegangen, hieß es vom Innenministerium. Dabei sei auch der Bruder des mutmaßlichen Attentäters getötet worden, als er nach seiner Gefangennahme habe fliehen wollen. Seit 2016 hat Hasm mehrere Anschläge gegen die Polizei, Richter und andere Behördenvertreter in Kairo für sich beansprucht.

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