Bericht: Export waffenfähiger Güter an Türkei im Wert von 216 Millionen Euro genehmigt

AFP
BERLIN, Deutschland
Veröffentlicht 16.08.2019 11:49
DPA

Deutschland hat im vergangenen Jahr den Export waffenfähiger Güter an die Türkei im Wert von 216 Millionen Euro genehmigt.

Das berichten die Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND; Freitagsausgabe) unter Berufung auf eine Aufstellung des Bundeswirtschaftsministeriums von Waren mit doppeltem Verwendungszweck ("Dual Use") an den Wirtschaftsausschuss des Bundestages.

Insgesamt genehmigte die Bundesregierung demnach 374 Einzelanträge für Dual-Use-Exporte in die Türkei. Die Türkei rangiert unter den Empfängerländern, die nicht zur Europäischen Union gehören, an dritter Stelle hinter China (2,2 Milliarden Euro) und Russland (270 Millionen Euro). Das Gesamtvolumen aller 9083 Einzelgenehmigungen für sogenannte Drittstaaten lag bei gut 4,9 Milliarden Euro.

Mit dem Begriff "Dual Use" werden Güter beschrieben, die sowohl zivil als auch militärisch genutzt werden können. Dabei handelt es sich beispielsweise um Elektronik, Telekommunikation, IT-Technik oder Chemikalien.

Die stellvertretende Vorsitzende der Linksfraktion im Bundestag, Sevim Dagdelen, kritisierte die Exportgenehmigungen für die Türkei. "Gerade angesichts der Ankündigung eines weiteren völkerrechtswidrigen Einmarsches im Nachbarland Syrien und der nachweislichen Unterstützung islamistischer Terrorbanden in der Region müssen auch die Dual-Use-Güter auf den Prüfstand", sagte Dagdelen den RND-Zeitungen.

Die Linken-Politikerin kritisierte zudem 194 Exportgenehmigungen für Saudi-Arabien im Umfang von 25 Millionen Euro. "Wenn die Bundesregierung das Waffenembargo gegen Saudi-Arabien ernst meint, dann muss sie auch den Export von Dual-Use-Gütern stoppen."

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