USA und China erheben weitere Strafzölle

REUTERS
PEKING
Veröffentlicht 01.09.2019 15:14
Aktualisiert 02.09.2019 11:15
AP

Im Handelsstreit zwischen den USA und China haben beide Staaten am Sonntag die Zollschraube weiter angezogen.

Die USA führten nach eigenen Angaben Strafzölle auf chinesische Importe im Wert von 125 Milliarden Dollar ein. Die neuen Abgaben von 15 Prozent treffen vor allem in der Volksrepublik produzierte Konsumartikel wie Lautsprecher, Kopfhörer und Schuhe. Ausnahmen, etwa für Produkte, die bereits auf dem Transportweg sind, soll es der US-Zollbehörde zufolge nicht geben. Im Gegenzug erhob auch China weitere Zölle auf US-Produkte. Erstmals seit Beginn des Handelsstreits vor mehr als einem Jahr belegte Peking Rohöl aus den USA mit einer Abgabe von fünf Prozent.

Zudem führte China weitere Zölle in Höhe von fünf und zehn Prozent auf mehr als 1700 Produkte aus den USA ein. Den Wert der nun mit höheren Abgaben belegten Waren aus den Vereinigten Staaten, gaben die chinesischen Behörden nicht an. Mitte Dezember will Peking dann auch die weiteren US-Produkte auf einer rund 5080 Artikel umfassenden Liste mit zusätzlichen Zöllen belegen.

Ebenfalls am 15. Dezember wollen die USA weitere Importe aus China mit einer Zollabgabe von 15 Prozent belasten. Dies soll vor allem den chinesischen Technologiesektor treffen. Um dem Weihnachtsgeschäft von Firmen wie Apple oder amerikanischen Einzelhändlern nicht zu schaden, hatte US-Präsident Donald Trump die Zölle auf Produkte wie Mobiltelefone, Laptops und Tablet-Computer zunächst verschoben. Zum 1. Oktober ist weiter die Anhebung des Zollsatzes von 25 auf 30 Prozent auf chinesische Waren im Wert von 250 Milliarden Dollar geplant.

Die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua, die als Sprachrohr der Kommunistischen Partei gilt, appellierte an die Verantwortung der USA. Die Vereinigten Staaten sollten lernen, sich wie eine verantwortungsvolle globale Großmacht zu benehmen und aufhören, als "Schul-Rüpel" zu handeln. "Nur dann kann Amerika wieder groß werden."

Trotz der Zollerhöhungen hielten Verhandlungsteams aus China und den Vereinigten Staaten die Gespräche aber aufrecht und würden im September zusammentreffen, sagte US-Präsident Donald Trump am Freitag. Der Konflikt zwischen den beiden weltweit führenden Volkswirtschaften schürt seit Monaten Rezessionsängste und belastet die Börsen.

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