Erdoğan: Neues Finanzzentrum in Istanbul bis 2022 fertig

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 09.09.2019 16:20
Aktualisiert 10.09.2019 10:53
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Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat am Montag mitgeteilt, dass das neue Finanzzentrum in Istanbul spätestens 2022 fertiggestellt werde. In dem Rahmen sollen dann weitere Projekte folgen.

Bei einem Programm in der Istanbuler Marmara-Universität sagte Erdoğan, dass die Türkei in der Zukunft „mutige und entschlossene Schritte" im Bereich alternativer Finanzierungsmodelle unternehmen werde. Das werde dazu beitragen, einen bedeutenden Platz in der Finanzwelt einzunehmen.

Ziel sei es unter anderem, den Anteil der islamischen Beteiligungsfinanzierungen von derzeit 5 Prozent bis 2025 auf 15 Prozent zu erhöhen. Diese Art der Finanzierung zeichnet sich durch eine zins- und spekulationsfreie Durchführung aus. Gewinne werden anteilig durch sinnvolle Investitionen erzielt. Der Präsident bat in diesem Zusammenhang für eine breite Unterstützung, um das gesteckte Ziel zu erreichen.

Erdoğan wies hierbei auch auf die rasche Ausbreitung alternativer Transaktionssysteme hin und prognostizierte ein baldiges Ende des derzeitigen auf Zinsen basierenden Finanzsystems. In Zukunft würden überall auf der Welt neue Strukturen die alten ersetzen.

Die Türkei müsse angesichts dessen eine starke Wirtschaft und ein solides Finanzwesen aufbringen. „Bei der Krise von 2008 sah man, dass das System nicht nachhaltig ist," erklärte der Staatschef und fügte hinzu, dass sich Welt derzeit vor einer ähnlichen Rezession fürchte wie damals.

Im Istanbuler Bezirk Ataşehir entsteht derzeit ein internationales Finanzzentrum auf einer Fläche von 1,7 Millionen Quadratmeter. Die Architektur des Bauprojekts lehnt sich der seldschukischen und osmanischen Bauweise an. Nach der Fertigstellung des 4,5 Milliarden schweren Vorhabens sollen dort 50.000 Menschen beschäftigt werden.

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