Merkel und IWF sehen Weltwirtschaft in problematischer Lage

REUTERS
BERLIN
Veröffentlicht 02.10.2019 10:31
Aktualisiert 03.10.2019 09:04
AFP

Kanzlerin Angela Merkel und der Internationale Währungsfonds (IWF) haben sich skeptisch über die Entwicklung der Weltwirtschaft geäußert.

"Wir sehen überall eine Verlangsamung des Wachstums, die wir von allem Organisationen prognostiziert bekommen", sagte Merkel am Dienstagbend nach einem Treffen mit den Spitzen der internationalen Organisationen wie dem IWF, der Weltbank, der WTO und der OECD. "Wir glauben, dass die Weltwirtschaft schrittweise und synchronisiert einen Abschwung erlebt", sagte der stellvertretende Chef des IWF, David Lipton.

Beide machten vor allem Unsicherheiten in den internationalen Handelsbeziehungen dafür verantwortlich. Auf die Frage nach der Verantwortung von US-Präsident Donald Trump und seiner Politik der Strafzölle gegen viele Staaten weltweit betonte Merkel, dass auch die Europäer mit der ungelösten Brexit-Problematik eine Mitschuld für das Gefühl der wirtschaftlichen Unsicherheit trügen. Ohne China zu nennen, fordert Lipton, dass sich Ländern den Handelspraktiken in einer globalen Wirtschaft anpassen müssten. Hintergrund sind etwa Vorwürfe vor allem der USA, dass China seine Währung zu Handelszwecken manipuliert.

Zudem forderte Lipton die Regierungen zu einer offensiveren Ausgabenpolitik auf. Die Zentralbanken hätten mit ihrer Niedrigzinspolitik die Verlangsamung des Wachstums abgedämpft. "Wir glauben, dass die Fiskalpolitik bereit sein muss, hineinzugehen", sagte er zur Debatte über zusätzliche öffentliche Investitionen etwa in Industrieländern.

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