Kongo: UN-Mitarbeiter kurzzeitig als Geiseln genommen

AFP
NEW YORK, USA
Veröffentlicht 19.04.2017 00:00
Aktualisiert 19.04.2017 18:37
AFP

In der Demokratischen Republik Kongo sind 16 Mitarbeiter der Vereinten Nationen kurzzeitig in Geiselhaft geraten. In einem Flüchtlingslager hätten Ex-Rebellen aus dem Nachbarland Südsudan die UN-Mitarbeiter mehrere Stunden in ihre Gewalt gebracht, ehe sie wieder freikamen, erklärte ein UN-Sprecher am Dienstag in New York. Das Lager in Munigi im Osten des Landes sei wieder unter Kontrolle von Soldaten der UN-Kongo-Mission Monusco, die Lage sei ruhig.

In dem Flüchtlingslager in Munigi leben etwa 530 frühere Rebellen aus dem Bürgerkriegsland Südsudan. Sie waren über die Grenze nach Kongo geflohen, als um Juli in der südsudanesischen Hauptstadt Juba schwere Kämpfe tobten. Vor ihrer Aufnahme in das Lager hatten sie ihre Waffen abgeben müssen. Die Insassen des Flüchtlingslagers fordern bereits seit Monaten ihre Umsiedlung. Die UNO konnte aber kein anderes Aufnahmeland finden.

Die zeitweilig festgesetzten UN-Mitarbeiter seien wohlauf, erklärte die UNO. Sie machte zunächst keine Angaben dazu, ob den Geiselnehmern Zugeständnisse gemacht worden seien. Auch zur Nationalität der Geiseln machte die UNO keine Angaben.

Der Südsudan war 2011 vom Sudan unabhängig geworden. Im Dezember 2013 brach in dem neu gegründeten Land ein blutiger Konflikt aus, in dem zehntausende Menschen getötet wurden. Rund 3,5 Millionen Menschen wurden vertrieben.

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