Dallas-Schütze Micah Johnson war ehemaliger US-Soldat

Nach den tödlichen Schüssen auf fünf Polizisten in Dallas konzentrieren sich die Ermittler auf die Frage, ob der Schütze Micah Johnson Komplizen hatte. «Wenn es sie gibt, werden wir sie finden, und sie werden Gerechtigkeit erfahren», sagte der Gouverneur von Texas, Greg Abbott.

Die Polizisten wurden vermutlich aus Hass auf Weiße getötet. Sie starben während eines Protestmarsches gegen Polizeigewalt. Mindestens sieben Polizisten und zwei Zivilisten wurden verletzt.

Die Polizei hatte zunächst von mehreren Tätern gesprochen. Unklar blieb, was es mit drei Festgenommenen auf sich hat, von denen die Polizei in der Nacht gesprochen hatte.

Als Reaktion auf den tödlichsten Tag für die Polizei in den USA seit den Terroranschlägen vom 11. September 2001 verkürzt Präsident Barack Obama seine Europareise um einen Tag. Das Weiße Haus teilte mit, Obama werde zwar wie geplant am Samstag vom Nato-Gipfel in Warschau nach Madrid weiterreisen, seinen Aufenthalt in Spanien aber verkürzen und schon am Sonntag zurück in die USA fliegen, um dann zu Wochenbeginn nach Dallas zu reisen. Das Thema ethnischer Spannungen und einer neuen Gemeinsamkeit von Polizei und Kommunen in den USA werde außerdem Obamas gesamte Woche bestimmen.

Nach einem mehrstündigen Feuergefecht und erfolglosen Verhandlungen war der Angreifer in Dallas mit Hilfe eines Roboters getötet worden, an dem ein Sprengsatz angebracht war. Der Mann habe zuvor gesagt, er habe alleine gehandelt und sei kein Mitglied einer Gruppe, sagte Dallas' Polizeichef David Brown weiter. Bürgermeister Mike Rawlings bestätigte am Abend den Einsatz von C4-Sprengstoff.

Die Polizei gab den Namen des getöteten Schützen mit Micah Johnson (25) an. Sie fand nach eigenen Angaben in seiner Wohnung jede Menge Waffen und paramilitärisches Material, auch zum Bombenbau, sowie Schutzwesten, Munition, Gewehre und ein Handbuch für den bewaffneten Kampf.

Außerdem seien afro-nationalistische Schriften aufgetaucht. Das könnte ein mögliches Motiv belegen. Johnson ist Afroamerikaner. Zur Hautfarbe der Opfer machte die Polizei weiter keine Angaben.

Johnson hat laut Polizei keine kriminelle Vergangenheit. Er sei Armee-Veteran und als Einzelgänger beschrieben worden. Mehr als 200 Polizisten seien befragt worden.

Anlass für die Demonstration am Donnerstagabend (Ortszeit) war der Tod von zwei Afroamerikanern, die in den Bundesstaaten Minnesota und Louisiana binnen zweier Tage durch Polizeischüsse ums Leben gekommen waren. Auch in New York und anderen US-Städten hatte es friedliche Demonstrationen gegen Polizeigewalt gegen Afroamerikaner gegeben.

Aus mehreren US-Städten werden verstärkte Sicherheitsmaßnahmen berichtet, so zum Beispiel aus New York. Landesweit wächst die Sorge, dass die Gewalt eskalieren könnte. Es gab von vielen Seiten Aufrufe zur Mäßigung und zum Zusammenrücken, sehr vernehmlich auch vonseiten schwarzer Bürgerrechtler. Ihr Tenor: Die Gewalt gegen Schwarze müsse beendet werden, aber die Lösung könne keinesfalls schwarze Gewalt gegen Polizisten sein.

Es ist zu erwarten, dass die Vorfälle dieser Woche eine große Rolle im US-Wahlkampf spielen werden. Die beiden voraussichtlichen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump und Hillary Clinton versuchten, sich in ausführlichen Stellungnahmen die Themen Ungleichheit, Armut und Gewalt zu eigen zu machen.

Trump, dem immer wieder rassistische Bemerkungen vorgeworfen werden, sagte, der Riss zwischen Schwarz und Weiß habe sich verschlimmert, jetzt sei die Zeit für Liebe, Gebete und Einigkeit. Clinton sagte, das Land müsse dringend wieder zusammenfinden. Dallas sei eine Tragödie, auch müsse die alltägliche Gewalt gegen Schwarze ein Ende haben.

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