US-Gericht: Wilderer muss im Gefängnis regelmäßig „Bambi“ anschauen

AFP
CHICAGO
Veröffentlicht 18.12.2018 00:00
Aktualisiert 18.12.2018 16:04
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Ein Wilderer ist in den USA dazu verdonnert worden, im Gefängnis jeden Monat den Disney-Klassiker "Bambi" anzuschauen.

Richter Robert George verhängte im US-Bundesstaat Missouri eine einjährige Haftstrafe gegen den Wiederholungstäter David Berry. Er verfügte zudem, bis zum 23. Dezember müsse Berry im Gefängnis erstmals "Bambi" gucken - und dann während seiner Haftstrafe jeden Monat mindestens ein weiteres Mal.

Berry und zwei Familienangehörige sollen über einen Zeitraum von drei Jahren illegal hunderte Hirsche getötet haben, meistens bei nächtlichen Jagden. Die Wilderer hätten die Köpfe der Tiere als Trophäen gesammelt und den Rest der Tierkadaver einfach liegen lassen, erklärte die Staatsanwaltschaft. Die Behörden hatten Berry bereits wegen früherer Gesetzesverstöße seine Jagdlizenz entzogen.

Berrys Anwälte hatten um Milde gebeten, weil die Frau des Angeklagten jüngst ein Baby zur Welt gebracht hatte. Der Richter ließ sich jedoch nicht erweichen. Staatsanwalt Don Trotter schloss sich ihm an und sagte: "Sie können Bambi anschauen und dabei an Ihre eigenen Kinder denken." Dem Portal "BuzzFeed" sagte Trotter, wenn Bambi bei dem notorischen Wilderer etwas auslöse, "soll es mir recht sein".

Der Zeichentrickfilm "Bambi" aus dem Jahr 1942 erzählt die Geschichte des großäugigen Hirschkalbs Bambi, dessen Mutter von Jägern erschossen wird. Der Klassiker hat Generationen von Kinogängern zum Weinen gebracht - Kinder wie Erwachsene gleichermaßen. Die "Bambi"-Szene wird immer wieder zu den traurigsten Kinofilmmomenten gezählt. Das Magazin "Time" nahm den Zeichentrickklassiker deswegen sogar in seine Liste der 25 besten Horrorfilme auf - neben "Frankenstein", "Der Exorzist" und "Die Nacht der lebenden Toten".

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