Sprecher des Präsidentenamts: „Ausländische Medien versuchen PKK zu rechtfertigen“

DAILY SABAH MIT ANADOLU AGENTUR
ISTANBUL
Veröffentlicht 25.04.2016 00:00
Aktualisiert 26.04.2016 18:28
Sprecher des Präsidentenamts: „Ausländische Medien versuchen PKK zu rechtfertigen“

Der Sprecher des Präsidentenamts, Ibrahim Kalın, kritisierte am Montag bei einer Pressekonferenz im Präsidentenkomplex in Ankara, dass einige internationale Medienorganisationen versuchen, durch ein Interview eines PKK-Führers, die Terrororganisation zu rechtfertigen.

Die BBC veröffentlichte ein Interview mit dem PKK-Rädelsführer Cemil Bayık, mit dem Titel: "Cemil Bayik: Ein Interview mit dem meistgesuchten Mann der Türkei." Dazu kamen die Kommentare des Sprechers Kalın wenige Stunden später. „Diese Bemühungen zielen darauf ab, die Terrororganisation zu entlasten. Das hat nichts mit Journalismus zu tun", sagte er.

„Das ist nichts anderes als eine indirekte Unterstützung für eine terroristische Propaganda", betonte der Sprecher und verurteilte jede Art von Aufwand, die die PKK oder andere Terrororganisationen rechtfertigen.

Die PKK-Terrororganisation, die von der Türkei, den Vereinigten Staaten und der EU als solche angesehen wird, nahm ihren Kampf gegen den türkischen Staat im Juli 2015 wieder auf. Seitdem kamen über 400 türkische Sicherheitskräfte, einschließlich der Truppen, Polizisten und Dorfschützern, ums Leben. Dabei wurden mehr als 3.700 PKK-Terroristen bei den Operationen in der Türkei und im Nordirak getötet.

Über die Beziehungen zu Israel bemerkte Kalın: „Wir sind dabei, den letzten Schritt der laufenden Verhandlungen mit Israel zu erreichen. Hierzu ist in naher Zukunft ein erneuter Kontakt geplant." Er wies darauf hin, dass geplant sei, Vereinbarungen zu unterzeichnen und der Prozess zur Normalisierung der Beziehungen auch startet, sobald Einigung über die zwei Artikel zur Entschädigung der Opfer des Mavi Marmara-Angriffs und die 'Gaza-Blockade' feststeht.

Die Beziehungen zwischen den beiden Ländern spannten sich im Jahr 2010 an, als israelische Kommandos die "Mavi Marmara", den humanitären-Hilfsschiff mit der Route nach Gaza, stürmten. Etwa 581 Aktivisten reisten mit der Mavi Marmara - davon 400 türkische Staatsbürger. Bei der Stürmung der israelischen Kommandos wurden zehn Aktivisten getötet und mehrere Verletzt.

Ankara verlangte daraufhin eine Entschuldigung zum Vorfall, sowie eine Entschädigung für die Familien der Opfer und die Aufhebung der Gaza-Blockade. Netanyahu erließ im Jahr 2013 eine Entschuldigung. Jedoch blieben die letzten beiden Bedingungen offen.

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