Anschlag auf Moschee in Kabul: Mindestens 20 Tote, 50 Verletzte

AFP
KABUL, Afghanistan
Veröffentlicht 25.08.2017 00:00
Aktualisiert 25.08.2017 17:34
AFP

In der afghanischen Hauptstadt Kabul sind bei einem Anschlag auf eine Moschee mindestens 20 Menschen getötet worden. Das Innenministerium teilte am Freitag mit, es gebe zudem mehr als 50 Verletzte. Zu dem Attentat auf das Gotteshaus im Norden Kabuls bekannte sich die Terrororganisation Daesh.

Unter den Toten seien mindestens zehn Zivilisten, sagte Nadschib Danisch, der stellvertretende Sprecher des Innenministeriums, der Nachrichtenagentur AFP. Zudem seien ein Polizist und ein Mitglied einer Spezialeinheit getötet worden. Der Überfall sei beendet.

Nach Behördenangaben hatte sich ein Selbstmordattentäter in der Moschee in die Luft gesprengt. Zudem drangen offenbar zwei oder drei bewaffnete Angreifer in das Gotteshaus im Stadtviertel Kala-e-Nadschara ein.

Die Daesh übernahm die Verantwortung für den Überfall. Zwei mit Sprengstoffgürteln ausgerüstete Kämpfer hätten die Moschee angegriffen, hieß es in der Mitteilung, die über das Propaganda-Organ Amaq verbreitet wurde.

Eine unbekannte Anzahl von Gläubigen war zunächst mit den Attentätern in der Moschee eingeschlossen. Augenzeugen beobachteten, wie Menschen Fenster der Moschee einschlugen, um zu entkommen.

Mindestens zehn Rettungswagen und dutzende Sicherheitskräfte waren im Einsatz. "Sie haben keine Kugeln mehr und nutzen Messer, um Gläubige niederzustechen", sagte ein Augenzeuge. Nach anderen Augenzeugenberichten waren die Angreifer mit Granatwerfern bewaffnet.

Die Sicherheitslage in Kabul und in großen Teilen Afghanistans hat sich in den vergangenen Monaten drastisch verschlechtert. Bei einem weiteren Selbstmordanschlag auf eine Moschee in Herat waren Anfang August 33 Gläubige getötet und 66 verletzt worden. Im Juli wurden bei einem Doppelanschlag in Kabul mindestens 85 Menschen getötet und mehr als 400 verletzt. Zu beiden Attentaten bekannte sich die Daesh.

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